Ein Visum für Laos in bei Houayxay

 

Ein Visum an der Grenze bei Houayxay.

 

—- Thailand, Chiang Khong, Laos, Huoay Xai, Houayxay —-

Als ich in Chiang Khong um 8.00 zum Frühstück gehe, bin ich scheinbar der Einzige, der um diese Zeit auf den Beinen ist. Ich habe 10 Stunden Schlaf hinter mir und muss dringend aus dem fünf Quadratmeter großen Holzkasten raus.

Wenn schon nichts für den Magen, dann wenigstens was für die Augen. So gibt’s noch einen 30-minütigen Morgenspaziergang am Mekong entlang, der heute auch noch nicht besser ausschaut als gestern.

Irgendwann fällt mir der Mekong Whisky ein. Ich hoffe inständig, der hat nichts mit der braunen Brühe vor mir zu tun. Auf der anderen Uferseite erstreckt sich mit Huoay Xai, das laotische Gegenstück, mein heutiges Tagesziel.

Houayxay oder Huoay Xai

Gegen 9.00 kommt dann ganz langsam Leben in den Ort. Die ersten Frühstückskneipen öffnen und auch in meinem Hotel gibt’s jetzt was für den Hohlraum unterhalb der Lungenflügeln.

Beim Frühstück programmiere auf dem Handy über Komoot die Route nach Huoay Xai ein. Das ist gar nicht so einfach, denn die Schreibweise bringt mich wieder mal zum Verzweifeln. Eigentlich kann es mir egal sein, wie man es schreibt, leider findet das Handy,  je nachdem welche Kartenapp man gerade verwendet den Ort entweder unter „Houayxay“ ,“Huoay Xai“ oder Ban Houayxay, den Ort nicht auf`s Erste. Mit ein bisschen Pech kann Banhouayxay auch wieder mal zusammengeschrieben sein. Denn geht die Suche von vorne los.

Blick über den Mekong nach Houayxay in Laos
Morgenstimmung am Mekong

Alle Zeit der Welt

Ich lass mir alle Zeit der Welt. Nach der gestrigen Bergtour mit den Schiebeattacken sind Gelüste nach Bergen vorerst erkaltet. Ich vermute das ist zukünftige laotische Höhenangst. Mal schauen, wie ich die in den Griff bekomme.

Bis gestern war ich mir nicht ganz sicher, wie es weiter geht. Eine Option war, mit dem Slowboat nach Pag Beng und dann mit dem Rad über Muang Xai und Oudomxay nach Nong Khiaw zu fahren. Spontan lasse ich mich von meiner genialen Idee mit dem Slowboat direkt nach Luang Prabang zu schippern, begeistern.

Da die Boote immer nur in der Früh um 8.00 (Lt. Reiseführer, vor Ort schaut ganz anders aus) fahren hab ich noch einen Tag gut. Nach ein paar Umbauten am Fahrrad brechen gegen 10.30 Uhr die letzten 23 thailändischen Kilometer zur Grenze an.

 

Die haben es einfacher. Mit den Tuk-Tuk zur Grenze.

 

Die Passkontrolle bei der Ausreise ist in einer Minute erledigt. Der Blick auf das Einreiseformular veranlasst den Grenzer zur Bemerkung: „Oh, long time“. Dann muss noch der Fahrschein für den Bus gekauft werden. Über die Friedensbrücke nach Laos darf man nur mit einem Bus.

Das Ticket mit Rad kostet 120 Bath. Mein Vehikel wird eingeladen und schon gehts los. Ich frag mich, wer daran wohl wieder verdient.

Visa für Laos

In Laos dann die gängigen Grenzformalitäten. Zuerst Laotische Kip am Automaten ziehen, dann Kip in 30 Dollar wechseln. Das Visum kann ausschließlich in Dollar bezahlt werden.
Dazu ist neben dem Bankautomaten extra ein Schalter eingerichtet, in dem dann eine Frau mit Dollar wechseln beschäftigt wird. Dass es auch anders geht, hab ich dann später in Thakhek erfahren. Jetzt gilt es nur noch die laotische, tariflich abgesicherte Beamtenbrotzeit (ca. 30 Minuten) abzuwarten, zwei Formulare ausüllen und ein Passbild zu spendieren. 45 Minuten später (incl. Brotzeit) fahre ich nach thailändischem Linksverkehr wieder auf der gewohnten rechten Straßenseite nach Houay Xai. (Ban Houayxay)

Die ersten Eindrücke von einem der ärmsten Länder Asiens unterscheiden sich hier nicht wesentlich von Thailand. Das liegt aber am Devisen bringenden Grenzübergang. Das wird sich später noch ändern.

 

Willkommen in Laos
Noch kein großer Unterschied zu Thailand.
Hier wird es schon Abenteuerlicher.

Ab jetzt geht`s wieder mit rechten Dingen zu.

Es ist schon faszinierend wie schnell sich der Mensch umgewöhnen kann. Die ersten Tage mit thailändischem Linksverkehr waren genau so anstrengend wie jetzt wieder, der lebenslang gewohnte Rechtsverkehr. Das erste rechts fahrende Auto, das mir die Vorfahrt nimmt, ist ein BMW X6. Da fallen mir spontan nicht nur die Augen aus dem Kopf, sondern auch noch zwei Dinge ein. Puff oder Drogen? Später kommt mit, „chinesischer Investor“ noch eine dritte Variante hin zu. Egal für den Laoten ist keiner von den dreien von Vorteil.

Mein roter Renner ist ein paar Nummern kleiner und fährt mich direkt zum Hafen. Das sind auf der laotischen Seite auch noch mal ca. 20 km am Mekong entlang.

Schon wieder ein Zimmer suchen

Ich muss gestehen, dass die Zimmersuche eines der einzigen Dinge ist, (außer Berge, Hunde, später noch Hühnerkacke und..) das schon etwas nervt.
Es hat schon was Einlullendes mehrere Tage auf der gleichen Matratze zu schn….schlafen.

Der erste Blick gilt dem Hafen. Hier in der Nähe hab ich über Agoda eine bezahlbare Kemenate ausfindig gemacht. Seitdem das letzte Zimmer ohne den Internetanbieter vor Ort doch um einiges billiger war, versuche das jetzt meistens direkt. Mir genügend Zeit und ausreichen Guthaben auf dem Handy kann ich im Notfall immer noch online buchen.

Noch hängen graue Wolken über dem Mekong
Am Nachmittag zeigt sich der Himmel wieder blau

 

Auf dem Rückweg werde ich von einem der Hotelwerber angesprochen. Er will 10 Dollar für das Zimmer, das nur 200 m vom Hafen entfernt ist. Nach der Besichtigung beginnt die Rechnerei. Dank Handy kein Problem. Zuerst Dollar in Euro umrechnen, ok da muss noch nachverhandelt werden.

Ich probier`s mal mit 8 Dollar. Jetzt ist mein Gegenüber am Rechnen. Nach seinem ok bin ich wieder an der Reihe. Jetzt werden Dollar in Kip umgerechnet. Nur, damit ich auch weiß, wie viel Scheine ich ihm zustecken darf.

Wie spannend war das noch ohne Handy?

Millionär

Apropos Scheine. In Laos gibt es keine Münzen. Dafür ist jeder Europäer schon mit einem Gang zum Bankautomaten Millionär.

1.000.000 laotische Kip sind 110€.

Die Scheine sind extrem schwer zu unterscheiden. Überall ist der Parteivorsitzende drauf. Dazu noch irgendwelche Kringel mit Nullen. Man weiß eigentlich nie genau, was man in der Hand hat. Ich hab lange gebraucht, bis ich kapiert habe, dass der Wert auf einer Seite nur die laotische Schreibweise steht und nur auf der Rückseite auch an den Rest der Welt gedacht wird. Ich mach es manchmal wie die alte Oma im Supermarkt und halte der Baguetteverkäuferin ein Bündel Banknoten hin und die darf sich dann das passende raussuchen.

In Laos ist man schnell Millionär
Ohne Parteivorsitzenden kein Geld
Die Zahlen auf der Vorder-und Rückseite verwirren

 

Mein geschäftstüchtiger Hotelwerber empfiehlt mir dann auch noch den Shop bzw. das Straßenrestaurant neben an.
Das und die zwei Nachbarn haben sich ganz auf Touris spezialisiert und arbeiten für laotische Verhältnisse in einer Goldgrube. Immer wenn ein Minibus eine Fuhre Rucksäckler zum Boot bringt, halten sie hier an. Die meisten versorgen sich dann noch mit Baguette, Wasser und Obst, da das Angebot auf dem Boot sehr eingeschränkt ist. Das Ganze macht keinen schlechten Eindruck und somit fülle ich mich für 20.000 Kip ( 2,20 €) mit Baguette, Suppe, Kaffee und Obst auf.

Hier gibt`s köstliche Baguettes
Mahlzeit
Die Mischung macht`s: Flipp Flops und Wollmützen
Braucht das jemand?????

 

Der Hafen von Houayxay

Anschließend setze ich mich am Hafen auf eine kleine Mauer und beobachte das geschäftige Treiben. Die Temperaturen sind inzwischen wieder so human, dass man sich in kurzer Hose und T-Shirt bewegen kann. Auch wenn man die ruhige asiatische Lebensweise zugrunde legt, ist auch ohne Hektik viel Los. Neben der Anlegestelle für Reiseboote ist hier Umschlagplatz für sämtliche Waren, die auf der Lebensader Mekong transportiert werden. Die kleinen Dörfer am Ufer des Flusses sind oft nur per Boot zu erreichen. Hier in Houayxay treffen sich die Einwohner, um ihre Waren zu verkaufen und sich mit Gebrauchsgegenständen zu versorgen. Auch vom, auf der anderen Flussseite gelegen Thailand, kommen viele Boote mit Waren.

Warenumschlagplatz am Hafen von Houayxay
Aufladen-einhängen…….….
…….….und los geht`s

Ticket für das Boot

Mein geschäftstüchtiger Hotelmanager, will mir das Ticket für das Boot besorgen. Da klingeln doch alle Alarmglocken. Das ist mit einem kräftigen Aufschlag zu rechnen. Er begründet sein Angebot damit, das der Schalter schon geschlossen hat, er es trotzdem noch heute kaufen kann und ich einen besseren Platz bekomme.

Der für Europäer geringe Aufpreis von 20.000 kip (2.20€) ist es mir wert. Kurze Zeit später kommt er ohne Ticket zurück. Auch er hat heute nichts mehr bekommen. Ich kann´s vorwegnehmen. Er hat sein Wort gehalten. Gleich am nächsten Morgen bekomme ich das Ticket mit der Durchgängigkeit bis Luang Prabang und sitze ganz vorne auf einem geräumigen Platz. Alle Touris, mit denen ich mich auf dem Boot unterhalten hab, haben ihr Ticket nur bis zum Zwischenstopp bis Pak Beng kaufen können.

Zum Abendessen geht`s noch mal zum Nachbar und dann wird vor dem Hotelzimmer am Blog gebastelt.

Eindrücke am Hafen
Die französische Kolonie hat Spuren hinterlassen

Hier die Route auf Komoot

22 Rad: Thailand – Laos – Chiang Khong Thailand – Houay Xai Laos – https://www.komoot.de/tour/1398504217

Route komplett

 

Werbung

Alle auf dieser Seite genannten Produkte, Hotels, Veranstalter usw. wurden von mir selber bezahlt. Ich habe keine Vergünstigung erhalten.  Sollte es Produkte geben, für die ich eine Provision bekomme, sind die mit einem Werbehinweis versehen.

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