Entspannte Visaverlängerung für Laos

 

Entspannte Visaverlängerung für Laos.

 

 

—- Thakhet, Savannakhet, Thailand, Visa, Laos  —–

Irgendwie gleichen sich die Tage. Ich bin mit Hotelsuche, Datensicherung, Blog und Routenplanung beschäftigt. Außerdem genieße ich es mal nur herumzusitzen und nicht zu tun. So auch heute.

Zimmersuche

Das Hotelzimmer in Thakhet war für eine Nacht ok, ich brauch aber besseres WLAN und einen schönen Platz zum Scheiben. Die von Loose beschriebene Travelodge hat das zu bieten. Die ist zwar drei Kilometer vom Marktplatz entfernt, aber, dank meines Rades ist das ja kein Problem. Der Tag verläuft wie oben beschrieben und endet mit einem Bananapancake am Marktplatz.

Travellogde mit Garten.

Ein kleiner Hinweis. Auf den Fotos ist noch das Wasserzeichen meiner alten Web-Seite hinterlegt. Im Rahmen der Neugestaltung hab ich die Bilder ohne Änderung übernommern.

Visa Runner

Da mein Visum für Laos morgen abläuft und hier in 19 km ein Grenzübergang zu Thailand ist, hab ich das Hotelzimmer um einen Tag verlängert und mach mich mittels Rad auf zur Grenze. Ich hoffe, das Ganze ist in ein paar Minuten erledigt. Ich will nicht aus Laos raus, sondern nur das Visum verlängern. Das sollte in ein paar Minuten erledigt sein.  — So der Plan.

Visa ist abgelaufen

Geht aber nicht. Ein laotischer Grenzbeamte kann kein Visum ausstellen, wenn ich nicht aus einem anderen Land einreise. Kurzum, ich brauch auch den Stempel vom thailändischen Kollegen. Die Ausreise erfolgt bei drei Mädchen in geschätztem Alter von 16 -20 Jahren. Die drei sitzen in einem kleinen Häuschen, das ein deutscher Beamte gut und gerne alleine ausgefüllt hätte. Kichernd stellen sie fest, dass das Visa bereits um einen Tag abgelaufen ist. Ist mir nicht aufgefallen, da der Stempel leicht verwischt war und es eher nach einer 28 als nach einer 26 ausgeschaut hat. Im Loose wird vor der Visum-Überziehung gewarnt. Es könne sogar Gefängnis drohen.

Hier in Thakhet ist das alles entspannt. Mit etwas besseren Englischkenntnissen hätte ich mit den Mädels noch ein paar Späßchen machen können. Letztendlich muss ich 10 Dollar Strafe zahlen. Da ich keine Dollar habe rechnen wir das auf meinem Handy in Kip um und alle sind zufrieden. Umgerechnet sind das 80.597 Kip sie geben mir großzügig auf 80.000 raus. So hab ich schon mal 6 Cent gespart.

Raus oder rein??

Ich will es nicht glauben und versuch nochmals direkt wieder reinzukommen. Neeee ab nach Thailand. Das geht, wie bei der Einreise beschrieben wieder nur mit dem Bus der einen über die Brücke der Freundschaft fährt und 20.000kip (2.22€) kostet. Ich kette mein Fahrrad an einen Laternenpfahl und lasse es stiefmütterlich im Ausland zurück.

Das 15 Minuten Visum

In Thailand muss ich jetzt einreisen und bekomme ein Visum. Der Grenzbeamte erzählt mir, dass er Verwandte in Amberg hat und verabschiedet mich sichtlich stolz mit: Auf Wiedersehen!!!!

Gleich dahinter brauch ich wieder ein Busticket. Das muss ich in thailändischen Bath bezahlen. Gott sei Dank hatte ich vom letzten Monat noch ein paar im Geldbeutel. Keine Ahnung, was passiert wäre, wenn ich keine gehabt hätte. Das Visum gilt gerade mal 15 Minuten. Das ist die Zeit, die ich auf den Grenzübergangsbus warte. Jetzt wieder zum Ausreiseschalter, das Visa entfernen, den für Laos so wichtigen Ausreisestempel in den Pass und dann in den Bus.

Wo ist der denn???

Wieder zurück auf der laotischen Seite muss ich zuerst den Visa Beamten suchen. Ich bin der einzige Ausländer, der ein Visum braucht. Der zuständige Herr sitzt bei ein paar Frauen im Schatten und flirtet. Trotzdem, dass ich ihn bei dieser wichtigen Tätigkeit unterbreche, ist er gut drauf. Zuerst muss er jetzt seine Kollegin, die für den Einreiseantrag zuständig ist, suchen. Die gibt mir dann zwei Formulare zum Ausfüllen. Kollege Flirtmeister kassiert noch ein Passbild und 30 Dollar. Die gibt hier nicht. Der Schalter ist nicht besetzt. Ich darf auch in Kip bezahlen. Das geht dann sehr großzügig. Er rechnet im Kopf 30 Dollar in 300.000 Kip um. Das sind, dann eigentlich 36, Dollar aber das ist ihm wurst, denn eine Minute später sitzt er wieder bei seinen Mädels.

Henry aus Holland

Ich befreie mein Fahrrad und schiebe es an der laotischen Grenzbeamtin, die verschiedene Stempel in meinen Pass setzt, wieder nach Laos. Jetzt kann ich hier wieder 30 Tage Laobeer und Cappu trinken. Nach 19 km Rückweg genehmige ich mir den selbigen. In einem Kaffee am Marktplatz komme ich mit Henry ins Gespräch. Der ist Holländer und geschätzt um die 70. Seit 20 Jahren ist er immer für ein halbes Jahr in der Gegend. Er hat sich hier ein Fahrrad gekauft und radelt jetzt zu Freunden nach Vietnam.

Am späten Nachmittag bauen die Händler am Marktplatz die Essensstände auf

 

Schon alleine wegen der Jacke hat sie verdient, dass ich was kaufe.

 

Zurück im Hotel ratsche ich mit Melanie aus Linz. Sie und ihr Freund sind schon seit einem halben Jahr unterwegs. Sie schenkt mir ihren Kambodscha-Reiseführer und ein paar Tipps, wie man in Ankor Wat dem größten Touri-Trubel entfliehen kann.

Kein Bock auf Bus

Am nächsten Tag soll es nach Pakse gehen. Das ist der Startpunkt für den Bolaven-Loop. Laut Aushang in der Travellogde ist das mit einem VIP-BUS für 80.000 kip in sechs Stunden möglich. Ein Local-Bus kostet 60.000 und benötigt ca. 10 Stunden. Für ca. 2€ mehr, bequemere Sitze und noch vier Stunden schneller gönne ich mir den Luxus. Am Busbahnhof weiß niemand was von einem VIP-BUS und ich hab null Bock auf 10 Stunden Local-Bus.

Ein kurzer Blick ins Handy sagt, nach 95 km in 6.45 Stunden bin ich, immer eben am Mekong entlang, in Savannakhet. Wenn ich noch ne Stunde Pause mit einrechne, sollte ich um 15.30 am Ziel. Das ist zwar nur die halbe Miete, aber ich bin fit und habe keine Lust mich schon wieder in einen Bus zu quetschen. Außerdem reduziert sich dann die Busfahrt am nächsten Tag.

Es geht wirklich gut voran. Die Gegend ist interessant und ich stoppe immer wieder für schöne Fotos.

Obwohl Asphalt, kein Vergnügen. Der Spritz-Asphalt ist so grob, da schüttelt es dich richtig durch.
Heuernte
Das nenn ich mal basteln oder DIY

 

Ein Exote im buddhistischen Laos
In dieser Gegend wird viel Tabak angebaut
Tabak zum Trockenen aufgehängt

 

Bei einer Mittagspause am Fluss schaue ich im Internet nach einem Hotelzimmer. Ich finde einen netten Bungalow für 9 Dollar und buche ihn auch gleich.

Der Mekong. Grenze zwischen Thailand und Laos
Powernapping am Mittag

Sandpiste im Nirgendwo

Irgendwann ca. 30 km vor meinem Ziel geht’s dann rechts auf einen Schotterweg. Der ist dann aber auch gleich 15 km lang und teilweise ziemlich ausgefahren. Auf der ganzen Strecke komm ich durch drei oder vier kleine Dörfer. Dazwischen oft üble Sandpisten, die zum Schieben zwingen. Ich bin überzeugt, dass ich hier in den letzten fünf Jahren, mit Ausnahme von Rita und Doris, der einzige Europäer bin, der hier durchgekommen ist.

Eine Sandpiste durch den Dschungel
Ganz vereinzelt ein paar kleine Ansiedlungen

 

Ich lande wieder mal in einem Loch und der Sattel zeigt steil nach oben. Die Sattelstütze hat sich um ein paar weitere Grad nach hinten gebogen und ich habe Angst sie könnte brechen. Leichte Panik macht sich bemerkbar. Ich bin alleine irgendwo in Dschungel am Mekong, keine Ahnung wann der Nächte Ort kommt. Komme ich nochmals zum Fahren oder geht es nur noch mit schieben?   Mit Mühe und Not kann ich die vom Staub festgefressene Sattelstütze drehen. Das Fahren wird damit nicht einfacher, denn jetzt muss ich fast nach hinten treten und sitze fast senkrecht drauf.

Die verbogene Sattelstütze

Endlich wieder Asphalt

Nach weiteren fünf Kilometer Sandpiste sehe ich einen Lkw fahren. Ich hab mich noch nie so auf einen Lkw gefreut. Bedeutet das doch endlich wieder Asphaltstraße. Die ist, mit meinem lädierten Rad,doch um einiges leichter zu fahren. Ich bin zurück in der Welt. Die Sandpisten und der verbogene Sattel hat mich über zwei Stunden gekostet. Irgendwie ist alles Schicksal. Warum hab ich heute Mittag ein Hotelzimmer gebucht. Ich mach das sonst nie. Hat das da schon einer vorausgesehen?

Savannakhet

Um 16.30 sitze ich am Mekong, schütte eine pappsüße Limo in mich rein und such auf dem Handy den Weg zum Motel. Eigentlich war ich heute schon genug bedient. Jetzt hängt sich auch noch die Landkartensoftware auf, die sich ohne WLAN nicht aktualisiert. Machen wir es kurz, gerade noch vor es Dunkel wurde, stehe ich vor meinem gebuchten Bungalow.

Ein wirklich schönes Zimmer mit einer Dusche in europäischem Format. Ich spüle mich kurz ab und genehmige mir, zur Feier des abenteuerlichen Tages, noch einen Burger mit Pommes. Der einzige Makel: Das WLAN ist trotz voller Anzeige fast nicht brauchbar.

Savannakhet hat lt. Handyapp einen Fahrradhändler. Aus diesem Grund verschiebe ich die Weiterfahrt um einen Tag. Allerdings stimmen die App und der Istzustand nicht überein. Kein Fahrradladen, keine neue Sattelstütze.

Grüße vom Kollegen

Savannakhet ist ein sehr beschaulicher Ort, in dem wenig Touris zu finden sind. Bei einem Cappu im Caffee skypt mich Marco mein Ex-Kollege an. Er ist zu Zeit in Kambodscha ca. 400 km entfernt. Wegen der blöden Visabestimmungen für Laos und Kambodscha ist ein Treffen fast nicht möglich, war aber nett, mit ihm zu quatschen. Anschließend schiebe ich in einem Internetcafé die Daten von der Kamera auf die Festplatte. Das kostet 5000 Kip und ist im Gegensatz zum Tablet, das bis zu vier Stunden braucht, in einer knappen Stunde erledigt.

Ja, die Schweizer…..

Eigentlich wollte ich anschließend noch ein paar stimmungsvolle Fotos von den zahlreichen Tempel und vom Mekong machen. Ich unterschätze immer wieder die frühe und plötzliche Dämmerung. Somit versank das Fotoshooting mit der Sonne im Mekong. Mit dem Tablett bewaffnet soll in der Pizzeria der Blog endlich wieder um ein paar Zeilen wachsen. Als ich mich hinsetze und in die Runde schaue, sitzen die beiden Schweizer aus der Kong Lor Höhle am Nebentisch. Das war’s dann mit der Büroarbeit. Wir quatschen bis in die Nacht hinein. Was in dieser Gegend ziemlich früh enden kann. Als ich gegen 21.00  Uhr zurückradle, sind fast alle Geschäfte geschlossen und der Ort gleicht einer Geisterstadt.

Am nächsten Tag ein neuer Versuch nach Pakse zu kommen. Habe jetzt ja ein paar Stunden mit dem Rad rausgefahren. Das heißt im Gegensatz zu den gestrigen 10 Stunden nur noch sechs Stunden Busfahrt. Pünktlich um 9.00 startet der Bus. Das Rad ist wie schon das letzte Mal auf dem Dach verstaut.

Sag noch einer was gegen laotische Unpünktlichkeit. Trotz mehrmaligem Stopp mit Aus- und Zusteigen, sowie diverser Zuladungen auf dem Dach sind wir wie vorhergesagt nach sechs Stunden am Ziel.

Eine Muffbude in Pakse

Ich hab schon das im Loose, von Christine und den Schweizern empfohlene Sabady 2 eingespeichert und fahre direkt dort hin.

Leichtsinniger weiße buche ich gleich zwei Nächte. Das Einzelzimmer kostet 90.000 Kip und ist völlig überteuert. Die Unterkunft lebt alleine von den Empfehlungen im Loose und Lonly Planet. Alle Hotels in der Umgebung bieten für das gleiche Geld wesentlich mehr. Die Wände sind so dünn, dass ich auch ohne meine Löffelprothesen jedes Wort im Nachbarzimmer verstehen kann.

Zimmer mit Geräusch und Geruch

Die Matratze  ist durch gelegen und meine separate Toilette ist nicht wirklich separat. Die Holztrennwand zum Nachbarn endet 15 cm unter der Decke. Die Folge ist, dass jedes Mal, wenn meine Nachbarn den Topf benutzen, mein Zimmer ebenfalls beleuchtet wird. Von den Geräuschen möchte ich nicht reden…. Der einzige Vorteil meiner überteuerten abgewrackten Unterkunft sind die beiden großen Tische vor dem Eingang. Das ist der Backpacker-Stammtisch. Hier entwickelt sich dann ein nettes Gespräch mit Christian aus Altötting, Lizzy aus Colorado und ????? aus Paris. Es werden, wie immer, die Erlebnisse der letzten Tage ausgetauscht. Das Gespräch findet natürlich auf Englisch statt. Aber inzwischen kann ich doch 60 % verstehen und den Rest zusammenreimen.

Wieder ein kitschiger Sonnenuntergang am Mekong in Pakse
Geballter Rucksacktourismus in Pakse

 

Der nächste Tag ist ebenfalls ohne große Höhepunkte. Beim Frühstück plane ich die Route für die nächsten Tage. Dann erkunde ich mit dem Rad die Stadt. Der touristische Schwerpunkt von Pakse liegt in der Mekongschleife.

Ca. zwei Kilometer außerhalb der Touri-Zone kurz vor der japanischen Brücke beginnt das ursprüngliche Pakse. Hier sind wieder die Märkte, Werkstätten und Shops, in die kein Ausländer besucht.

Der Markt der Einheimischen. Garantiert ohne Touris
Frisches Obst auf dem Markt
Farbenpracht
Was Süßes zum Nachtisch

Kaffee an jeder Ecke

Was weiter auffällt: In Pakse gibt’s die meisten Cafés mit wirklich guten Produkten.

Coffee in Pakse
Mein Reisegerät am Eifelturm in Pakse

Moped oder Fahrrad

Wegen meines lädierten Fahrrades, aber vor allem aus Zeitgründen werde ich, wie alle anderen Touris auch, die Bolevaren-Runde mit dem Moped abfahren. Das ist in drei Tagen zu schaffen. Mit dem Rad gehen mindestens fünf oder sechs Tage drauf. Christian hat sich schon gestern bei den Rollervermietern umgeschaut und weiß den besten und billigsten gleich neben unserm Hotel. Brauch ich mich nicht mehr durchfragen.

Eindrücke aus Pakse

 

Nach ein paar Tempel Fotos genieße ich im Caffè Parisian den guten Cappuccino und Croissant. Die haben neben den Backwaren auch hervorragendes WLAN und somit steht wieder mal eine Seite im Netz.

Büroarbeit

Hier die Route auf Komoot

45 Rad: Laos – Thakhek – Savannakhet – https://www.komoot.de/tour/1409617194

44 Rad: Laos -Thakhek – Visa Thailand  – https://www.komoot.de/tour/1428124819

Werbung

Alle auf dieser Seite genannten Produkte, Hotels, Veranstalter usw. wurden von mir selber bezahlt. Ich habe keine Vergünstigung erhalten.  Sollte es Produkte geben, für die ich eine Provision bekomme, sind die mit einem Werbehinweis versehen.

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