lch habs überlebt……..

—- Kältewelle, Thaton, Thailand  —-

Schaut mal beim Google unter “Kältewelle Asien“.

Ich bin einer der wenigen Überlebenden.

Es ist kalt geworden. —  Nein, es ist SAUKALT geworden.

Jahrhundertkälte

Eine Kältewelle hat ganz Asien erfasst. Die Tagestemperaturen liegen bei ca. 9-11° Celsius. Nachts kommen wir mancherorts auf ganze drei Grad. Bei mir waren es gefühlt -20°

Das ist zu Hause kein Problem. Heizung aufdrehen, Wolldecke holen, dicke Socken und Pulli anziehen. Als Touri kann ich in eine beheizte Kneipe sitzen.

Das geht hier nicht!!!!

Ich hab eine einzige dünne lange Ziphose dabei. Der Plan: Am Flughafen in Bangkok die Beine ab und drei Monate später wieder hin.

Wolldecke auf dem Fahrrad schaut nicht trendy aus. Darum liegt sie zu Hause im Schrank.

Kneipe: Die sind alle offen. Geschlossene Gebäude gibt’s nicht. Wenn doch dann ohne Heizung.

Als ich die letzten Tage an einem dieser tiefgekühlten Einkaufszentren vorbeigekommen bin, war ich froh, dass ich hier nicht rein muss. Ein Königreich für eine Shopping Mal. Da kann man sich bei 20° aufwärmen. — Leider nur in Großstädten vorhanden.

Die einzig Lösung: Bett.

Kältewelle in Asien. Die einzige Hilfe: Bett

Mit allen verfügbaren Klamotten, in meinem Fall, vier Schichten, liege ich zwei Tage im Bett. Nur zur Toilette und zum Essen kurz raus. Das Essen ist in fünf Minuten kalt und wärmt nicht.

McGayver hilft

Meine Ausbildung bei McGayver zahlt sich wieder aus. Ich bastle eine Wärmflasche. Eine Getränkeflasche ausleeren und in der Dusche heißes Wasser einfüllen. Das dann stündlich wiederholen. Dazu aus dem Supermarkt die Instand-Fertigsuppen mit heißem Wasser aus der Hotelküche.

Apropos Dusche. Die sind in Thailand fast alle mit kleinen Elektro-Durchlauferhitzer ausgestattet. Wen die Außentemperatur stimmt, kann man mit denen sogar WARM duschen. Ich hatte dieses Mal richtig Glück und einen Gasdurchlauferhitzer, der HEISSES Wasser produzierte. Doch was nützt das, wenn ganze fünf Wasserstrahlen aus dem Duschkopf kommen.

Alle Thais sind von dem Kälteeinbruch genauso überrascht und frieren mit mir um die Wette. Auf dem wöchentlichen Markt sind alle mit Winterklamotten ausgestattet. Viele laufen in ihren geblümten Frotteschlafanzüge herum.

Alle frieren

Die Straßengrills bleiben leer und die Frauen benützen ihn um ihre Hände zu wärmen. Vor vielen Häusern werden Lagerfeuer angezündet und die ganze Familie sitzt herum. Man riecht den Rauch schon in der Früh.

Einladung ans Lagerfeuer

Die drei Mädels, die das Resort betreuen, zünden ebenfalls ein Feuer an. Dabei werden die alten Besen verbrannt, die zum Reinigen der Hotelanlage gehören. Alle Gäste, die vorbeikommen werden, aufgefordert mit ans Feuer zu stehen.

Ich verlasse das Zimmer nur, um was zum Essen besorgen. Der Vorteil ist, ich kann mal in Ruhe alle Notizen und Gedanken auf Papier bzw. ins Handy bringen.

Die Marktapotheke – allerdings ohne Apotheken-Umschau

Der Thailändische Markt-Apotheker. Gegen die Kälte hat er auch nichts. Dafür kann man Pillen einzeln kaufen. Das Warenangebot ist breit gefächert. Batterien, Taschenlampen, Balsam und Pillen.

Alle Traveller, die ich in den nächsten Tagen treffen werden, hatte immer wieder das gleiche Thema. Alle waren mit sämtlichen Klamotten zwei tage im Bett.  (s. Hermann und Eva)

Mehr Bilder gibt’s nicht. Kälte lässt sich nicht fotografieren, sondern nur fühlen. Außerdem hatte ich Angst, dass die Finger an dem Auslöser festfrieren.

Kältewelle

Auszug aus der internationalen Presse

Schnee, Graupelschauer und eisige Winde: Eine Kältewelle hat weite Teile Asiens erfasst. In Taiwan kamen wegen des Unwetters 90 Menschen ums Leben, aus Japan wurden fünf Tote gemeldet. In China wurden historisch niedrige Temperaturen gemessen – und mancherorts fiel erstmals seit Jahrzehnten Schnee.

In Japan kamen am Sonntag fünf Menschen ums Leben. Mehr als hundert weitere wurden verletzt, wie die Behörden und örtliche Medien berichteten. In West- und in Zentraljapan wurden Rekordschneemengen und historisch niedrigen Temperaturen registriert. Auf der subtropischen Insel Amami fiel nach Angaben der Wetterbehörde erstmals seit 1901 Schnee.

In Bangkok wurden am Sonntagabend 16 Grad gemessen. Für die Einwohner der thailändischen Hauptstadt, wo das Thermometer selten Werte unter 20 Grad anzeigt, war dies ungewöhnlich kalt. Auch die Bewohner im vietnamesischen Hanoi mussten sich am Wochenende bei nächtlichen Temperaturen von sechs Grad so warm anziehen wie seit zwei Jahrzehnten nicht.

Wie ist es eigentlich euch ergangen. Habt ihr zur gleichen Zeit gefroren?