Die Einsamkeit beim Sonnenaufgang an den Tempeln von Ankor

 

Die Einsamkeit beim Sonnenaufgang an den Tempeln von Ankor.

—–  Ankor Wat, Ta Prohm, Siem Reap  ——

Nach einer relativ kurzen Nacht weckt uns das Handy bereits um 4.30 Uhr. Das soll Urlaub sein. Vor dem Hotel stehen schon mehrere Tuk-Tuk und warten auf die vereinbarten Gäste. Unser gestern Abend per Blitztransfer verpflichtete Fahrer fehlt noch. Die Angst, dass er seinen gestrigen Rausch noch ausschläft, erübrigt sich nach fünf Minuten.

We are on time

Er lächelt ein kurzes Sorry und meint „we are on time“. Als wir kurz nach 5.00 Uhr ins Tuk-Tuk einsteigen, fällt dann die ohnehin schon spärliche Straßenbeleuchtung aus. Wir fahren in stockdunkler Nacht durch die Stadt und stellen fest, dass es um die Zeit noch ein paar Lokalitäten gibt, die noch geöffnet haben. Ein paar Mädels mit kurzen Kleidchen laufen auch gerade nach Hause. Aber Hallo, hier scheint es ja auch ein Nachtleben zu geben. Hab ich da was verpennt?

Mystisches Licht

Wegen des Stromausfalles sind nur die Banken, ein paar Supermärkte und die großen Hotels beleuchtet. Die haben wohl ihre eigene Stromversorgung. Aus allen Gassen und Einfahrten kommen Tuk-Tuks , Minibusse, Mopeds und Radfahrer, um auf der Hauptstraße in Reih und Glied zum Tempel zu fahren. Die große Masse fährt mit den Tuk-Tuks. Eine Beleuchtung nach vorne hat so gut wie keines dieser Fahrzeuge, lediglich das Rücklicht und die Bremslichter erzeugen ein bisschen rotes Licht und damit ein besonders Flair. Wir sind lange im Zweifel, ob man sich diese Massenveranstaltung wirklich geben soll. Schon alleine diese Fahrt zu dem Tempel ist es wert.

In Ankor angekommen, ist jeder auf der Suche nach dem besonderen Platz. Wir sind schon etwas spät dran, bekommen aber noch eine schöne Sitzgelegenheit auf der linken Bibliothek. Hier hat man einen leicht erhöhten Blick auf die Ruinen und über die Menschenmassen.

Alles Besetzt

Ein kleiner Hinweis. Auf den Fotos ist noch das Wasserzeichen meiner alten Webseite hinterlegt. Im Rahmen der Neugestaltung hab ich die Bilder ohne Änderung übernommern.

Angeblich soll um 6,30 Uhr die Sonne aufgehen. Bis dahin ist es interessant, die Menschen und die zahlreichen Händler zu beobachten. Die größte Masse der Fotohungrigen hat sich links an dem kleinen See versammelt. Ich spaziere auch noch nach vorne und muss feststellen, nicht umsonst. Hier spiegeln sich die Spitzen vom Ankor im Wasser.

Die Sonne ist pünktlich

Auch die Sonne ist pünktlich. Es wurde schon vorher kräftig geknipst. Natürlich umsonst, wegen des spärlichen Lichtes sind all diese Aufnahmen verwackelt.

Feuer frei

Nichts wie weg

Was mich dann wundert, dass der Großteil der Masse schon mit einem kleinen Teil des Sonnenbogens zufrieden ist und sich schon wieder auf den Heimweg macht, bevor die Sonne ganz sichtbar ist. Vermutlich wollen sie ihr gebuchtes Frühstück im Hotel nicht verfallen lassen.

Uns solls recht sein. Nachdem die Menschenmassen schlagartig zu ihren Tuk Tuks laufen, gibt noch ein paar schöne Fotos mit Sonne ohne Touris. Wir spazieren nochmals in den inneren Bereich und haben das Glück nach nur fünf Minuten Wartezeit auf den, mit ca. 65 Meter, höchsten und innersten Teil des Klosters zu kommen. Dazu muss man, übrigens das einzige Mal, korrekt gekleidet sein. Das heißt Schultern und Knie bedeckt. Es ist schon verwunderlich, in welchem Aufzug viele Touris unterwegs sind. Überall wird darauf hingewiesen, dass Tempel religiöse Stätten sind und man sich aus Respekt vernünftig kleiden soll. Man hat den Eindruck, dass hier die Analphabeten aus allen Herrenländern, in Spaghettiträger-T-Shirts und kurzen Hosen ein Jahrestreffen abhalten.

Steil nach oben

Es geht auf einer sehr steilen Metalltreppe nach oben. Dort ist die Sicht, besonders bei dem morgendlichen weichen Licht, phänomenal. Allerdings auch sehr schweißtreibend. Obwohl wir noch sehr früh dran sind, treibt es uns wegen der hier gespeicherten Wärme und der hohen Luftfeuchtigkeit schon wieder in kürzester Zeit die letzten Schweißtropfen aus dem Körper.

Warten auf das Tuk-Tuk

Mit unserem Fahrer haben wir vereinbart, dass er uns um 8.30 Uhr auf der gegenüberliegenden Seite am Osttor abholt. Das liegt auf der Strecke zum Ta Prohm.

Ta Prohom oder Tomb Raider

Der sogenannte Tomb Raider Tempel wurde nur spärlich von dem Dschungel befreit und zum großen Teil in natürlichem Ursprung gelassen. Für die meisten Besucher der beeindruckendste Tempel. Uns geht es ähnlich. Um diese Zeit hält sich die Masse der Touristen noch in Grenzen. Natürlich werden an den bekanntesten Stellen auch hier unzählige Fotos geschossen.

Asiens größte Wasserfall. Der Khone Phapheng- Wasserfall

Wir lassen uns richtig Zeit und sitzen auf ein paar der umgestürzten Steine und beobachten die Menschen, bevor wir uns wieder auf den ca. 800 m langen Rückweg machen. Jetzt dringend etwas Flüssigkeit nachschieben. Zur Belohnung gibt’s für jeden eine frische Kokosnuss.

Betteln oder Mitleid

Leider wird der Genuss durch die bettelnden Kinder etwas getrübt. Überall wird davor gewarnt, den Kindern kein Geld zu geben und nichts abzukaufen. Das unterstützt die Bettelei verhindert den Schulbesuch. In Kambodscha müssen die Lehrer von den Eltern bezahlt werden. Womit, wenn man hier kein Geld verdient. Ein Teufelskreis. Eines der Mädchen verkauft Magnete für die Pinnwand mit kitschigen Ankor Motiven, die zweite kleine Taschen mit Elefantenmotiven, die dritte 10 Postkarten. Jede möchte für ihre Ware einen Dollar. Warum sie den einheimischen Riel verschmähen, ist uns ein Rätsel. Es muss schon der Dollar sein. Man muss schon sehr standhaft sein, um bei diesen herzzerreißenden Blicken nicht in die Geldbörse zu greifen.

Schwer diesen Blicken zu widerstehen
Tuk-Tuk Rally

Kurz vor Mittag, es wird jetzt richtig heiß, sind wir wieder zurück am Hotel. Nach einem kleinen Frühstück in der Nachbarschaft holen auch wir etwas Schlaf nach. Danach kümmern wir uns um die Weiterfahrt nach Thailand.

Verhängnissvolle Buchung

An einem der zahlreichen Reiseschalter, von denen die meisten nachmittags geschlossen haben, buchen wir die Fahrt mit dem Minibus über die Grenze nach Thailand incl. Fähre nach Koh Chang.  Wenn wir da schon gewusst hätte was uns am nächten tag erwartet……

Der Rest des Tages läuft wie immer ab. Pool, lesen, Blog schreiben und am Abend Essen mit Cocktail.

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Alle auf dieser Seite genannten Produkte, Hotels, Veranstalter usw. wurden von mir selber bezahlt. Ich habe keine Vergünstigung erhalten.  Sollte es Produkte geben, für die ich eine Provision bekomme, sind die mit einem Werbehinweis versehen.

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