Das französische Erbe von Luang Prabang

Das französische Erbe von Luang Prabang

 

—- Laos, Mekong, Luang Prabang —-

 

Luang Prabang hat ungefähr 30.000 Einwohner und liegt, wenn man den südlichen Zipfel von Laos weglässt, ziemlich in der Mitte des Landes. Während der französischen Kolonialzeit zischen 1893 und 1953 entstanden viele Gebäude mit französischem Charakter. Die Altstadt ist seit 1993 Unesco Weltkulturerbe mit den positiven Folgen, dass die alten Gebäude aus der französischen Kolonialzeit erhalten bleiben müssen. Für mich ein reizvolles Örtchen, im Nachhinein behaupte ich sogar das Schönste in Laos. Vielleicht auch deshalb, weil nach so vielen asiatischen Dörfern und Städtchen, hier mit den Französisch geprägten Häusern so was wie ein Heimatgefühl aufkam.

Besuch aus der Heimat

Heute Nachmittag treffe ich mich mit Christine aus Augsburg. Ab jetzt wead mea schwäbisch gredt. Sie ist schon seit Oktober unterwegs und kommt jetzt aus dem Süden aus den Orten, die noch vor mir liegen. Von ihr erhoffe ich mir einige Tipps für meine weitere Reise.

Luang Prabang am Morgen

Meine stinkende Bettstelle treibt mich schon früh in die Stadt. Heute bin ich wieder mal richtig froh um mein faltbares Fortbewegungsmittel. Um 7.30 Uhr ist, wie wir alle wissen, noch laotische tote Hose. Ich beobachte das morgendliche Leben am Fährhafen und werde wieder mal Zeuge was, wie schon beschrieben, für den Laoten voll oder ganz voll heißt.

Die kleine Fähre, die im Dauerbetrieb den Fluss überquert wird, mit vier Pick-up so überfüllt, dass die beiden Helfer die Zufahrtsplatte im Handbetrieb nicht mehr hochbringen und somit das Schiff praktisch an Ufer festhängt. Nach langem Hin und Her müssen alle Fußgänger, damit es leichter wird, den Kahn verlassen. Als der Kahn dann in Bewegung ist, dürfen sie, inzwischen barfuß, durch das Wasser waten und wieder aus Schiff.

Fähre im Hafen von Luang Prabang

Ein kleiner Hinweis. Auf den Fotos ist noch das Wasserzeichen meiner alten Webseite hinterlegt. Im Rahmen der Neugestaltung hab ich die Bilder ohne Änderung übernommern.

Französisches Frühstück

In der Nähe zum Fährhafen öffnet inzwischen eine Frühstückskneipe mit leckeren Croissants und Cappuccino. Ich appe das Christine als Treffpunkt und gehe auf Zimmersuche für uns beide. Das Ganze mit einem etwas mulmigen Gefühl im Bauch. Ich soll für jemand Fremden, mit dem ich bisher nur per whats app Kontakt hatte, ein Zimmer buchen. Welchen Standard bevorzugt sie, was darf es kosten, usw. Nach mehreren Besichtigungen bei einem Zimmerpreis von 180.000 bis 220.000 Kip, (Luang Pabang ist für laotische Verhältnisse sehr teuer) finde ich im Levady Guesthouse, einer kleinen Familienpension, zwei schöne Teakholzzimmer für 120.000 Kip mitten im Zentrum. Mir gefällt es gut, ich hoffe Christine ebenfalls. Im Gegensatz zu meiner gestrigen Behausung ist es jeden Kip wert. Nun noch das Gepäck holen und dann geht’s endlich auf Fototour.

Typisch Frankreich……………………..oder doch Laos ??????????? 
Französisches Flair……………….                        ……………………. Laotischer Zweckbau

 

Die Altstadt mit dem französischen Flair aus der Kolonialzeit hat es mir angetan. Ich knipse wirklich jede Kleinigkeit.

Dazwischen immer wieder kleine Tempelanlagen.

Kleiner unscheinbarer Tempel zwischen den Häusern
Tempel mit Stuppa

 

Mann (Frau) spricht schwäbisch

Meine heimatliche Ratgeberin kommt, entgegen aller laotischen Gepflogenheiten, sogar früher als angegeben. Nach einem kurzen Beschnuppern bei einem Cappu und Caffeelao ziehen wir uns mit dem Vat Xieng Thong den ältesten Tempel von Luang Prabang rein.

Der älteste Tempel in Lunag Prabang – Wat Xien Thong

Handykarte

Während Christine sich auf das Zimmer zurückzieht,  versuche ich wieder an ein Handyguthaben zu kommen. Meine thailändische Simkarte war, mit schwäbischer Gründlichkeit, pünktlich mit dem Betreten des Slowboates verbraucht. Das nenn ich mal effektiv. In Luang Prabang hast du zwar fast überall WLAN aber für die Weiterreise bin ich wieder auf ein Datenvolumen angewiesen. Also brauch ich für die nächsten tage eine laotische Karte. Am Dara Markt, ein paar Schritte vom Zentrum entfernt gibt`s verschiedene Anbieter. Für 100.000 Kip (ca.10€) bekomme ich sie auch gleich eingebaut und eingerichtet. Die Mädels haben Erfahrung und machen das nicht zum ersten Mal. Es geht auf jeden Fall schneller  als in Thailand. Wie viel Datenvolumen weiß ich nicht mehr, es hat aber über vier Wochen bis zu meinem Geburtstag  gereicht.

Beim anschließenden Abendessen und Beerlao ratschen wir uns durch meine letzten Wochen und Christines letzten Monate. In der Stadtmitte, sprich genau gegenüber unserem Hotel sind die Preise schon auf sehr, sehr hohem Niveau. In meinem gestrigen Restaurant ca. 500m um die Ecke zahlt man bis zu 30.000 Kip weniger und das Essen war vom Feinsten.

Frische Luft in Luang Prabang

Die Zimmer in Laos haben oft gar kein Fenster und wenn, dann oft ohne Scheiben nur mit Fliegengitter und Fensterläden. Nach dem aber selbst in Tourizentrum schon früh die Gehsteige hochgeklappt werden ist das kein Problem. Im Gegenteil, die Holzwände sind so dünn, dass das Schnarchen aus dem angrenzenden Zimmer oft lauter ist als die Umweltgeräusche. Die Temperaturen sind dadurch nachts erträglich, gegen Morgen zieht man allerdings die Bettdecke hoch. Das einzig was stört ist, dass es in Laos selten frische Luft gibt. Auch hier in Luang Prabang wird an jeder Ecke ein Feuerchen angezündet. Sei es nur um sich zu wärmen, um Müll, oder wie jetzt im Herbst, Laub mit allen, was so zusammengekehrt wurde, zu verbrennen. Später im Süden wird es noch schlimmer.

 

Der Tempelberg Phou Si

Am Nächsten Morgen gibt’s noch mal ein Frühstück in der Kneipe beim Fährhafen. Dann erklimmen wir den noch wolkenverhangen Tempelberg Phou Si ohne Schwitzen. Wir sitzen schon um 10.00 Uhr oben und warten auf die Sonne. In Luang Prabang hängen bis 10.30 die Wolken bzw. der Nebel über der Stadt. Dann reißt es auf und kann richtig heiß werden. Das war in den fünf Tagen so vorhersehbar, dass man fast die Uhr danach stellen konnte.

Wir sind so ziemlich die einzigen Touris, die den Berg dann auf der gegenüberliegenden Seite herunterlaufen. Etwas unverständlich, den das ist eigentlich die viel schönere Seite. Uns soll recht sein, Selfi-Asiaten haben wir schon genug gehabt.

Die Treppen zum Tempelberg Phou Si
Die Aussicht vom Phou Si
Wieder einmal ein Fußabdruck von Buddha
Auch ein Mönch muss lernen.

 

Auch ein Mönch muss lernen. Der hier lernt Englisch und versucht seine Sprachkenntnisse bei einem Gespräch mit den Touristen zu vertiefen.

Nach unserer gemeinsamen Tempelbergtour trennen wir uns bis zum Abendessen und jeder kann seinen Interessen nachgehen. Eigentlich stand für den nächsten Tag eine Mopedtour zu den Wasserfällen auf dem Programm. Nachdem der Verleiher an diesem Tag, warum auch immer, um 10.00 immer noch geschlossen hat, legen wir einen Relaxtag ein. Karten und Blog schreiben und im Loose schmökern.

Sonnenuntergang am Mekong

Am Abend treffen wir uns dann auf ein Bier zum Sundowner am Mekong, der zu unserer Zeit um ca. 17.30 Uhr stattfindet. Fotofreunde sollten an der Kamera schon vorher alles eingestellt haben, den die Sonne verschwindet innerhalb von fünf Minuten hinter den Bergen.

Ein Feierabend-Bierchen am Mekong mit Christine
Kitschiger Sonnenuntergang am Mekong

Büfett am Abend

Heute gibt Abendessen vom Büfett. In einer kleinen schmalen Gasse in der Nähe der Touri-Info wird ein Foodmarkt aufgebaut. Wer die Gasse bei Tageslicht durchläuft, wird wahrscheinlich nichts mehr essen. Die Küchenausstattung entspricht nicht unbedingt den europäischen Hygienevorschriften. Nach dem Sonnenuntergang schieben sich die Menschenmassen, die gerade noch am Mekong das Handy mit kitschigem Sonnenuntergang gefüllt haben, scharenweise durch die schmale Gasse. Die angebotenen Speisen schauen nicht nur gut aus. Sie schmecken auch so und sind mit 15.000 Kip (1.86€) pro Teller auch noch günstig. Entweder der Magen hat sich schon auf die asiatischen Keime gewöhnt oder es ist wirklich alle sauber. Durchfall hat keiner bekommen.

Einmal von weißen Tischdecken essen…………..…………………..
…………..…………………..uns hat es hier viel besser geschmeckt
Buffet vor dem Aufbau???

Der Nachtmarkt von Luang Prabeng

Schon ab 16.00 wird es auf der Hauptstraße, ob wohl inzwischen gesperrt, hektisch. Jetzt wird der Nachtmarkt aufgebaut. Auf geschätzt einem Kilometer Länge reiht sich Baldachin an Baldachin. Für durchschnittlich großen Europäer sind die kleinen Überdachungen eher unangenehm. Man läuft eigentlich immer nur mit eingezogenem Kopf durch die Reihen. Angeboten werden kunsthandwerkliche Artikel vom Seidenschal bis zum Wandgemälde sowie Laokaffee und Tee. Leider haben viele das gleiche Angebot. Es ist nicht verwunderlich, dass hier der Anteil der weiblichen Besucher höher ist als der männlichen. Ich geb mir in der Zeit auch lieber ein Bier oder einen sehr guten Cappu. Außerdem muss ich jedes Teil, das ich kaufe, noch fast zwei Monate in meinen Packtaschen transportieren. Dabei leidet erstens die Qualität des Produktes und zweitens verlängert es die Leidenszeit des Fahrers, wenn es wieder mal einen Berg hochgeht.

Der Nachtmarkt wird aufgebaut
Der will auch auf den Markt.

 

Der will auch zum Nachtmarkt. Keine Angst der kommt schon durch. In aller Ruhe werden die Sonnenschirme abgenommen, Beschattungen zurückgeklappt und alle andere Hindernisse beiseite geräumt. Danach wird alles mit der gleichen Ruhe wieder aufgebaut. Könnt ihr euch vorstellen wie das in Deutschland abgelaufen wäre???

Nachtmarkt
Es herbstelt in Laos
Die hatten richtig Spaß beim Fotografieren

Obst und Gemüsemarkt in Luang Prabang

Gemüsemarkt
Papaya fast so groß wie ein Motorradhelm
So schauts hinter dem Obst-Stand aus.

Werbung

Alle auf dieser Seite genannten Produkte, Hotels, Veranstalter usw. wurden von mir selber bezahlt. Ich habe keine Vergünstigung erhalten.  Sollte es Produkte geben, für die ich eine Provision bekomme, sind die mit einem Werbehinweis versehen.

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