Das Bolavenplateau und die Wasserfälle Tad Tayicseua

Das Bolavenplateau und die Wasserfälle Tad Tayicseua

 

—- Bolavenplateau, Tad Lo, Tad Tayicseua,  Laos, Pakse  —-

Am nächsten Morgen beobachte ich auf dem Balkon, wie der Ort erwacht. Wie gestern Abend gehen die ersten Bewohner zur Körperpflege in den Fluss. Anschließend wird noch das Gemüsegärtchen gegossen. Ich spaziere vor dem Frühstück zum Wasserfall und hoffe, dass die Aufnahmen in der weichen Morgensonne besonders stahlen.

Morgenstimmung in Tad Lo
Morgenidylle am Fluss
Wasserfall
Laotische Baukunst. .. kunst du mir sagen wie man da hinunter kommt

Ein kleiner Hinweis. Auf den Fotos ist noch das Wasserzeichen meiner alten Webseite hinterlegt. Im Rahmen der Neugestaltung hab ich die Bilder ohne Änderung übernommern.

Das Bolavenplateau

Nach dem Frühstück starte ich mit dem Moped zur großen Bolavenrunde Richtung Sekong. Die Strecke ist todlangweilig und es ist sauheiß. Irgendwo hab ich mal gelesen, dass es auf dem Bolavenplateau wegen der Höhe richtig frisch werden kann. Ich schwitze, reiße einen Kilometer nach dem anderen runter und kann nicht mehr sitzen.

Kunst am Straßenrand. Erinnerungen an den Vietnamkrieg

 

Der Vietnamkrieg in Laos

Hier schon wieder ein Mahnmal an den Vietnamkrieg der, ohne dass es die Welt erfahren hat, auf großen Gebieten in Laos ausgetragen wurde.

Wasserfall und Eiswürfel

Nach gut 2/3 der Strecke kommt ein Hinweis zu einem Wasserfall mit dazugehörendem Restaurant. Völlig verschwitzt genehmige ich mir ein Wasser und einen Eiscaffee. Ich schaue etwas verdutzt, als der junge Mann ohne Worte auf sein Moped springt und das Weite sucht. Es wird doch nicht mein Deo versagt haben. Die Lösung. Ich bin der einzige Gast und er muss erst Eiswürfel besorgen. Als ich eine halbe Stunde später zahlen will, ist niemand zu finden. Das ganze Personal sitzt zwei Gebäude weiter beim Mittagessen. Das ist laotischer Lebensstil. Gleich daneben ist noch ein kleiner Wasserfall mit ca. 5m Höhe. (Tad Se Noy)  Der wird von den Kindern als Badeplatz benutzt. Nach meinem kleinen Spaziergang hat das Personal ihren Mittagsschmaus beendet und ich kann zahlen.

Kinder am Wasserfall Tad Se Noy
Mein Bolavenrenner

Tad Katamok, Laos größter Wasserfall

Die Straße wurde 2012 neu gebaut und ist immer noch nicht fertig. Auf der linken Seite fehlt noch die Wasserrinne. Der Sand für den Beton ist schon mal auf die Fahrbahn gekippt. Von Arbeitern oder Arbeitsgeräten keine Spur. Es geht immer noch langweilig weiter. Am hintersten Ende der Runde kommt man zu Thailands höchstem Wasserfall (Tad Katamtok). Der ist aber nur von einem vermüllten Parkplatz aus ganz weit hinten zu sehen. Wegen dem ist die lange Strecke nicht notwendig.

Der Tad Katamtok. Mit 100 m der höchste Wasserfall in Laos

Auf allen Vieren

Mir kommen zwei völlig verschwitzte und verdreckte französische Mädels entgegen. Sie sind durch das Gestrüpp zum Einlaufbecken des Wasserfalls hinunter und wieder heraufgeklettert. Das geht nur auf einem schmalen, extrem steilen Trampelpfad, der teilweise nur auf allen vier zu bewältigen ist. Ich berufe mich auf meinen Seniorenbonus und lass das für heute gut sein. Später hat mir Marco ein Foto von unten gezeigt. Sehr beeindruckend. Vielleicht hätte ich doch………..??

Ein verhängnisvoller Fehler

Ich fahre ziemlich schnell weiter. In Paksong muss ich Geld abheben und einen Platz zum Schlafen finden. Ein verhängnisvoller Fehler. Der Ort ist eine staubige Aneinanderreihung von hässlichen Häusern. Nach dem meine Handykarte abgelaufen ist versuche ich in einen Straßencaffee, das mit free wifi, Kunden lockt, um bei einer Tasse Laokaffee eine Unterkunft zu finden. Leider macht das selbiges nur auf dem Werbeschild Eindruck. Ansonsten ist es wieder mal „no working“. Ich lese die App von Doris. Sie empfiehlt mir, unbedingt den Homestay bei den fünf Wasserfällen zu besuchen und dort zu übernachten (Tad Tayicseua). Hätte ich das nur früher gelesen. Es ist 16.15 Uhr und das Ganze liegt 55 km zurück. Die Abzweigung wäre gleich nach dem höchsten Wasserfall gewesen.

Die Skizze vom Rollervermieter

Ärger, Frust und Angst

Ich bei heute schon so lange auf dem Roller gesessen und hab so was von keinem Bock wieder auf den Bock zu sitzen und soweit zurückzufahren. Aber nachdem die Hotels in Paksong auch im Loose eher unterdurchschnittlich gelobt werden und Doris von „unbedingt dort übernachten “( Tad Tayicseua) geschrieben hat, brause ich zurück. Brausen ist der falsche Begriff. Ich bin genervt und stinksauer. Auf wen? Keine Ahnung. Einfach auf alles. Aus Frust, weil ich vorbeigefahren bin. Aus Angst, in die Dunkelheit zu kommen. So hole ich aus der Karre alle raus, was sie hergibt. Manchmal sind das 90 km/h. Zum Abschluss folgt wieder einmal ein Schotterweg von ca. 7 km Länge, der zudem nur am Anfang mit einem einzigen Hinweisschild gekennzeichnet ist. Die Angst hier falsch zu sein, dann in der Dunkelheit mitten im Dschungel kein Quartier zu finden, nagt an den Nerven.

Sandpiste in den Dschungel

 

Rechts und links tauchen jetzt auch noch Hinweisschilder, auf die davor warnen, die Straße zu verlassen. Das Gebiet ist dichter Dschungel und immer noch nicht von den Bomben des Vietnamkrieges geräumt. Na super. Hoffentlich war das die richtige Entscheidung.

Vorsicht Landminen. Schon wieder der Vietnamkrieg

Im Dschungelcamp

Irgendwann stehe ich mitten in einem kleinen Dschungeldorf mit dem Homestay Tayicseua. Übernachtet wird in ganz einfachen Bambushütten mit Moskitonetz oder im Zelt. Ich entscheide mich fürs Zelt, weil ich vermute, dass die geschlossene Plastikhülle in der Nacht wärmer ist als ein Moskitonetz. Das sollte sich als richtig erweisen. Die beiden französischen Mädels, die kurz nach mir kamen, waren kleidungstechnisch besser ausgerüstet und machten am beim Frühstück einen etwas unterkühlten Eindruck.

Homestay am Tad Tayicseua Wasserfall
In den Kuppelzelten recht lässt es sich hervorragend schlafen
In den Bambushütten war die Nacht recht frisch

Französischer Austausch

Ich bin hundemüde und will eigentlich nur noch was essen und dann ins Bett. Die Besitzerin muss sich noch um ihre Dorfangestellten kümmern und so bleibt es vorerst bei einem Bier. Der einzige Gast ist zurzeit Michele aus Marseille. Ihre Begleiter sind bei den Wasserfällen. Sie konnte nicht mit, da sie beim Herfahren mit dem Roller gestürzt ist und an Schulter, Schenkel und Arm starke Abschürfungen hat. Eine Arzthelferin, die zufällig auch hier nächtigt, hat sie versorgt. Aus Mangel an anderen Möglichkeiten quatschen wir doch ganz nett. Wie immer funktioniert so ein Austausch mit einem Gesprächspartner, der ebenso wie ich, nach fremdsprachigen Worten sucht, viel besser als mit jemand der Englisch fliesen beherrscht.

Englisch lernen

Sie macht den Trip unter anderem, weil sie Englisch lernen will, da es bei ihr in der Heimat keine vernünftige Möglichkeit gibt. Später ändert sich das. Die weiteren Gäste sind acht Franzosen, ein Australier und ich. Die Franzosen bilden logischer weiße bald ihren eigenen Stuhlkreis. Mir macht das nichts, aber wenn es Michelle mit Englisch ernst ist, müsste sie die französischen Kreise etwas verlassen. Die Franzosen gelten auch in Travellerkreisen als Eigenbrötler und sind nicht sonderlich beliebt. Ich kann das so nicht bestätigen. Meine kurzen nachbarlichen Kontakte waren alle in Ordnung,

Ich bestelle gebratene Nudeln und bekomme eine Nudelsuppe. Egal, Nudel ist Nudel. Runter damit und ab ins Zelt. Irgendwie gehört der heutige Tag nicht zu den erfolgreichen.

Auf schwäbisch: A scheiß Dag.

Der Tad Tayicseua

Ich habe im kleinen Kuppelzelt hervorragend geschlafen und bin am nächsten Morgen wieder fit. Nach einem kleinen Frühstück will ich die fünf Wasserfälle besichtigen. Die Vermieterin schickt mich zur Nummer Eins. Die Frage ob man denn dann zu den anderen weiter gehen kann, verneint sie. Der Abstieg zum Einser ist schon grenzwertig. Sehr steil und oft auch sandig, sodass man leicht rutscht. Unten kommen mir die beiden französischen Mädels entgegen. Sie sind die Route in der anderen Richtung angegangen. Sie bestätigen mir dann im Gegensatz zur Herbergsmutter den Rundkurs.

Blick hinunter zum Wasserfall
Holzstämme als Steg über den Wasserfall. Ich fühl mich wie Indiana Jones
Undurchdringlicher Dschungel
Dschungelpfad zwischen den Wasserfällen
Bambus mit messerscharfen Dornen. So wird der Dschungel undurchdringlich

 

Das Umkehren gestern hat sich gelohnt. Die Wasserfälle sind beeindruckend, der Weg durch den Dschungel nicht weniger.

Wasserfall und Dschungel

Nach dem hier nichts gekennzeichnet ist, weiß ich oft gar nicht, welcher Wasserfall das ist. Sind die 1,50 m von vorhin Wasserfall Nr. 3 oder nur ein kleiner nicht erwähnenswerter Fels, über den das Wasser läuft. Das ist eigentlich egal. Die Eindrücke sind einfach gigantisch. Bei Wasserfall Nr. 2, oder war es doch die Nr. 4, ist die Umgebung wegen des Wasserschleiers extrem dicht und grün bewachsen. Man hat das Gefühl, unter dem Wasserstrahl kommt King Kong hervor oder ein Dino von Jurassic Park treibt hier sein blutiges Spiel.

Wir stehen kurz vor dem Ende der Trockenzeit. Es wäre schon interessant, wie sich die Wasserfälle in der im Mai beginnenden Regenperiode verändern.

Wasserfall Nr. 4 oder 5
Erinnert schon ein wenig an Jurassic Park

 

Nach zwei Stunden bin ich völlig verschwitzt wieder zurück im Quartier. Den Dschungel sollte man nicht unterschätzen. Etwas zu trinken wäre unterwegs nicht schlecht gewesen. Noch etwas Wasser nachschütten und dann rauf aufs Moped.

Entspannte Rückfahrt

Ausgiebiger Schlaf und er Ausflug in den Dschungel wirken Wunder. Heute geht’s mir gut. Ich fahre gemütlich zurück und werfe beim Wasserfall Tad Yuang auch noch schnell den Anker. Der ist komplett vermarktet. Auf dem Parkplatz erwartet mich schon eine stattliche Anzahl von Minibussen. Unten am Wasserfall, wie kann es anders sein, Scharen von Selfi-Asiaten. Meine zwei französischen Mädels kommen mir schon entgegen. Wir wechseln wieder ein paar nette Worte in Englisch und gehen dann weiter. Zumindest die beiden und Michelle von gestern entsprechen nicht dem Klischee.

Am Tad Yuang
Mit der selber gebastelten Harpune geht`s auf Fischfang
Köpfchen in das Wasser………

 

Richtig schöne Fotos ohne den Menschenauflauf sind fast nicht möglich. Das ist auch der Grund, warum ich den nächsten auslasse. Ich hab so gigantische Erlebnisse mitten im Dschungel gehabt. Wer soll das noch toppen.

Eine riesige Kaffeeplantage. Auch rechts und links von der Straße wird auf großen Flächen kräftig gerodet und in Monokultur Kaffee angebaut.

Die kleinen Kaffeebauern……..………………….
………………….trocken ihren Kaffee am Straßenrand.

 

Zurück in Pakse

In Pakse such ich mir ein anderes Hotel. Gleich duschen und dann das Moped abliefern. Anschließend setze ich mich mit einem Fruchtshake an den Mekong und sicher die Daten.

Übersichtskarte

49 Moped: Laos – Tad Tayicseua Homestay – Pakse – https://www.komoot.de/tour/1409618093

48 Moped: Laos – Tad Lo – Pakson- Tad Tayicseua Wasserfall – https://www.komoot.de/tour/1409617883

Übersicht der Tour

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Alle auf dieser Seite genannten Produkte, Hotels, Veranstalter usw. wurden von mir selber bezahlt. Ich habe keine Vergünstigung erhalten.  Sollte es Produkte geben, für die ich eine Provision bekomme, sind die mit einem Werbehinweis versehen.

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