Champasak und die Tempel von Vat Phou

—- Champasak, Vat Phou, Laos, Mekong, Pakse —-

Ich muss mal wieder auf das Rad. Nach den Mopedtagen auf dem Bolavenplateau freue ich mich wieder auf ein paar Fahrradkilometer. Nein laotisches Baguette für den Chauffeur und etwas Luft für meinen RR geht es weiter meinen südlichen Zielen entgegen. Beschwingt und vor mich hin summend verlasse ich Pakse über die große Lao-Nippon-Bridge.

Die saubere Mekongbrücke

Verstehe einer die Laoten, überall Müll, Dreck und Staub. An den Straßenrändern oft Sand- und Kiesablagerungen, die schon über Jahre festgefahren sind. Die Brücke hier wird von einem Kehrtrupp mit Handbesen gereinigt. Der ganze Staub und die Steine werden in den Gully gekehrt und fallen dann in den Mekong. Die anfallenden Plastikflaschen passen nicht in den Gully. Wohin damit? Keine Ahnung bleiben sie eben liegen!

Exotisches Laos. Ein katholischer Friedhof am Wegrand

Ein kleiner Hinweis. Auf den Fotos ist noch das Wasserzeichen meiner alten Web-Seite hinterlegt. Im Rahmen der Neugestaltung hab ich die Bilder ohne Änderung übernommern.

Champasak ist gleich um die Ecke

Der heutige Endpunkt Champasak ist nur 34 km weit, bzw. nah und es geht auf Asphalt, immer eben am Mekong entlang. Das müsste in gut 90 Minuten zu schaffen sein. Denkst, kaum aus Pakse raus bläst mir richtig ekelhafter Gegenwind um die Ohren. Das ist wieder Kopfsache. Ob wohl ich jetzt doch schon so lange unterwegs bin, sollte man meinen, dass ich so was gewohnt bin. Es ist doch, egal ob ich um 13.00 Uhr oder um 14.00 Uhr am Ziel bin. Nee, das muss ich auf der Strecke erst langsam in den Kopf bekommen.

Muttersprache

Nach einer Stunde kaufe ich an einer Tankstelle Wasser und einen Icecoffee aus der Dose. Kurz darauf kommen zwei Rollerfahrer, um ebenfalls etwas Kühles zu kaufen. Als ich höre, dass sie deutsch sprechen quatsche, ich sie an. Die beiden sind aus Mannheim und auf dem Weg zum Tempel Vat Phou. Nach ein paar Worten geht dann jeder wieder seinen Weg.

Nicht meine Preisklasse

Eine halbe Stunde später sitze ich in Champasak vor dem nobelsten Hotel mit gutem WLAN und trinke einen Cappuccino. Der ist dem Preisniveau angepasst. WLAN deshalb, da mein Handyguthaben abgelaufen ist und ich im Internet noch nach einer Übernachtungsmöglichkeit suche. Ich frage noch der Neugierde halber nach dem Zimmerpreis. Es wird mir als Special-Price mit 40$ angeboten. Das ist zwar für europäische Verhältnisse günstig, aber zurzeit nicht meine Preisklasse. Schräg gegenüber bekomme ich eine Kammer für 50.000 kip(5,5€). Den Standard zu vergleichen wäre ungerecht. Es hat schon eher was mit Muffbudezu tun. Auch im 2012er Loose wird schon erwähnt, dass hier wieder mal eine Renovierung notwendig wäre. Jetzt vier Jahre später scheint noch niemand auf die Idee gekommen zu sein, das auch umzusetzen. Tja, wenn ich das so anschaue, frage ich mich wo anfangen und wo aufhören. Renovierung oder Neubau. Auf jedenfalls ist es die günstigste Schlafstelle im Ort. Alle andern kosten 100.000 bis 120.000. Ich werde dann morgen was Besseres suchen.

Champasak ist ein sehr kleines Dorf mit einem ländlichen Charakter, auf dessen Straße die Fahrräder und die Mopeds die Oberhand haben. Autos gibt es fast gar keine. Das liegt aber daran, das ungefähr 300 Meter außerhalb der Umgehungsstraße verläuft und der Ort so seinen verschlafenen gemütlichen Charakter behält.

Alte Kolonial-Villa in Champasak

 

 

Ich fahre mal dann mal ohne Gepäck den Ort ab und bleibe wie von einem Magneten angezogen bei einem „Cappuccino“-Schild hängen. Es ist ein Restaurant, das von einem Europäer bewirtschaftet wird. Ich kann die Nationalität nicht zuordnen. Er spricht fließend französisch, englisch und natürlich laotisch, geht aber optisch eher als blonder Schwede durch. Letztendlich ist, dass egal. Wichtig ist, dass der Cappu hervorragend geschmeckt hat.

Interessanter Fährhafen bei Champasak

Ich hab noch was Zeit und will auf Empfehlung von Doris noch auf die Insel im Mekong. Die lässt sich in gut einer Stunde umradeln. Am Fähranleger bezahle ich 20.000kip und werde zu Insel gebracht. Wieder mal nicht aufgepasst. Die Boote oder das, was hier für Boote gehalten wird, bringen einen nur auf die andere Flussseite. Bei einigen dieser schwimmenden Rostlauben kann man nur hoffen, dass sie auf der anderen Seite ankommen.

Es ist inzwischen 15.00 und auch von der anderen Seite gibt`s weit und breit kein Boot zu sehen, das die Insel anfährt. Also geht’s nach einer kleinen Dorfrunde gleich wieder zurück zu meiner Unterkunft.

Das Leben am Mekong in Champasak
Hoffentlich erreichen die das Ufer??
Mein RR auf der Überfahrt

Komoot lässt mich im Stich

Inzwischen hab ich von Doris und Rita per App eine Beschreibung der weiteren Route erhalten. Die versuche ich jetzt ins Handy zu bringen. Mein geliebtes Komoot verweigert die Arbeit in dem er mich immer wieder auf die weit entfernte Hauptstraße schickt. Das ist, insofern verwunderlich da es normalerweise zumindest in der Spalte Mountainbike immer einen Weg findet. Mit OsmAnd und der Cyclemap komme ich immer am Mekong entlang nach Don Det zu den 4.000 Inseln. Später hab ich dann bei Komoot herausgefunden, dass das mit der Wanderkarte auch funktioniert. Eine Unterkunft ist ungefähr bei Kilometer 70 und die nächste bei Km 102. Somit kann ich den Weg mit ruhigem Gewissen fahren.

Radlergeschichten beim Feierabendbierchen

Ich sitze im Restaurant meiner Unterkunft und schreibe am Blog, als ein weiter Gast kommt. Er wohnt gegenüber im 40$ Zimmer und ist selber Radler. Er hat mich beim Reinfahren beobachtet und erzählt von seinen Radtouren, die er schon gemacht hat.

Eigentlich will ich vor dem Schlafen noch ein paar Zeilen am Blog schreiben. Ich liege im Bett und hab meinen Vorhang nicht zugezogen. Meine Radlerbekanntschaft vom Nachmittag klopft ans Fenster und will noch ein Bierchen trinken. Um 20.00 Uhr verlasse ich ihn, da ich mit Nadine zum Skypen verabredet bin. Der Ort ist inzwischen vollkommen dunkel. Nur die jeweilige Hausbeleuchtung erhellt das Ganze ein bisschen. Trotzdem scheint der Strom an den Mopeds zu teuer zu sein. Keiner kommt auf die Idee, das Licht an seinem Fahrzeug einzuschalten.

Auf dem Weg zum Vat Phou

Ich möchte der Hitze entgehen und bin am nächsten Morgen schon um 8.00 mit meinem Fahrrad auf dem Weg zum Vat Phou.. Aber das Cappu­-Schild zieht mich wieder in den Garten meines blonden Cappu-Dealers. Geht ja auch nicht. Ohne Frühstück in den Tempel, was sollen denn die Götter sagen.

Um die Zeit sind schon viele Frauen auf dem Rückweg vom Vat nach Hause. Sie haben den Mönchen die morgendliche Opfergabe in Form von Lebensmittel gebracht.

Das Vat Phou ist eine halbe Radlerstunde entfernt und liegt am heiligen Berg Phu Kao. Der Gipfel ist fast immer im Nebel und verleiht dem Ort etwas mystisches.

An der Hauptstraße wird der Eintritt bezahlt dann geht’s mit einem Elektrobus zu den Ruinen. Nach den beiden Hauptgebäuden beginnt die Kraxelei zum Tempel auf dem Berg.

Der heilige Berg Phu Kao am Vat Phou
Die Reste von Vat Phou
Steiler Aufstieg
Steil und große Stufen
Das Heiligtum auf dem Berg

In keinem bedeutenden buddhistischen Kloster darf ein Fußabdruck von Budda fehlen

Buddhas Elefant

 

Es sind schon ziemlich viel Touris, da die mit den Minivans von den umliegenden Hotels angekarrt wurden. Gegen Mittag sitze ich ziemlich alleine ganz oben auf der Plattform und genieße den Ausblick. Die Touris und die Selfi-Asiaten sind wieder in ihren klimatisierten Fahrzeugen und dort oben ist fast schon so was wie Ruhe eingekehrt.

 

Ich hab mir von dem Ganzen etwas mehr erwartet. Sehr viel ist nicht mehr übrig und das, was noch zu sehen ist, ist in einem bedauernswerten Zustand. Es lässt sich nur von oben erahnen, wie groß die Anlage mal gewesen sein muss.

Vat Phou oder Vat Kuh???

 

Vat Phou oder Vat Kuh??

Das scheint das Vat Kuh zu sein. Wo die Viecher hier was zu Fressen finden ist mir schleierhaft. Den zahlreichen Hinterlassenschaften nach zu urteilen scheint es aber immer was zu geben. Ich nenn das bewusst nicht Kuhfladen, so trocken sind diese Ausscheidungen. Wenn man bei uns in einen Kuhfladen tritt, kann man ausrutschen und sich verletzen. Hier führen diese trockenen und harten Hinterlassenschaften eher zu einem Bruch der Zehen.

Ich radle gegen Mittag zu meiner Unterkunft, hole das Tablett und verbringe die nächsten drei Stunden bei meinem nordischen Cappu-Dealer mit Annanasshake, Cappu, und Masamancurry und Blog schreiben.

Vat Phou Cappu von meinem Cappu-Dealer liebevoll gestaltet

Abendstimmung am Mekong

Was gibts heute Abend auf den Tisch

Hier die Route auf Komoot

52 Rad: Laos – Champasak – Fährhafen – Ort ohne Namen – https://www.komoot.de/tour/1409618520

51 Rad: Laos – Champasak – Vat Phou hin u. zurück – https://www.komoot.de/tour/1409618371

Tour Übersicht

 

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Alle auf dieser Seite genannten Produkte, Hotels, Veranstalter usw. wurden von mir selber bezahlt. Ich habe keine Vergünstigung erhalten.  Sollte es Produkte geben, für die ich eine Provision bekomme, sind die mit einem Werbehinweis versehen.

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