
Im Mafwe Museumsdorf und ein Ausflug zu den Hippos
Kongola – Namushasha River Campsite -Mafwe Museumsdorf
Entfernung: 85 km hin und zurück
Beim Gute-Nacht-Bierchen gestern Abend haben wir das Programm für heute festgelegt. Wir machen ein bisschen auf Kultur und besuchen am Vormittag das Museumsdorf der Mafwe People. Sollten wir rechtzeitig zurück sein, werden wir noch eine Bootsfahrt auf dem Kobe-River unternehmen. Bevor es so weit ist, gibt’s ein ausgiebiges Frühstück mit Toastbrot, Käse, Wurst, Joghurt und Müsli.
Kurz noch die Nachrichten im WLAN an der Rezeption checken, dann geht’s los. Eine durchgehend asphaltierte Straße führt uns 45 km nach Norden. Dank der namibischen SIM-Karte, können wir jetzt komfortabel mit GoogleMaps navigieren.
Mafwe Museumsdorf
Der Parkplatz schaut ziemlich verlassen und die Umgebung etwas heruntergekommen aus. Der erste Eindruck war, dass das Museum aufgelöst wurde. Vielleicht haben wir uns aber auch nur in Erwartung eines angekündigten Museums die europäische Messlatte etwas zu hoch gehängt. Aus dem Nichts steht plötzlich ein Einheimischer in Lederschürze neben uns. Er begrüßt uns auf Englisch und beeindruckt mit ein paar deutschen Worten. Er erzählt, dass er einmal für ein paar Monate in Deutschland gelebt hat. Allerdings will er nicht näher darauf eingehen. Schnell wechselt er wieder ins Englische und erklärt den Ablauf des Besuches.

Typische Dörfer am Wegrand
Männerwelt
Zuerst werden wir im Männerbereich mit deren Arbeiten vertraut gemacht. Das Herstellen von verschiedenen Fallen, von einer leichten Vogel- und Mäusefalle bis hin zu einer Leopardenfalle, wird uns gezeigt. Daneben schmieden zwei Männer mit einfachem Werkzeug eine Art Axt, das Allzweckgerät hier im Busch. Das war in 15 Minuten erklärt. Tja, wenn Amazon hier keinen Lieferservice bietet, muss man eben selber basteln.

Demonstration einer Wildfalle für Kleintiere
Die Welt der Frauen
Im Frauenbereich geht es wesentlich lustiger und entspannter zu. Dort werden wir mit verschiedenen Tänzen unterhalten. Jeder Tanz hat eine andere Bedeutung und wird auch zu verschiedenen Anlässen präsentiert. Für uns Europäer etwas ungewohnt, wenn die Frauen nur mit Baströckchen bekleidet tanzen und singen und dabei noch ein Baby stillen. Ich hab ein kurzes Video gedreht, aber hauptsächlich die interessanten Gesichter der Frauen und Kinder fotografiert.
Anschließend werden uns von den Frauen noch verschiedene Arbeiten gezeigt. Die Palette beinhaltet das Herstellen von Seilen aus Pflanzenfasern, sowie Parfüm, Hautcreme und Schmuck aus Früchten und Wurzeln. Während die Männer ihre Vorführung zurückhaltend bis lustlos präsentierten, hatten die Frauen richtig Spaß und Freude an der Vorführung.

Begrüßungstanz

Man sieht in den Gesichtern die Freude beim tanzen








Im Museumsshop
Auch hier hat man schon gelernt, dass man den Touri am Schluss durch den dorfeigenen Shop navigiert. Dort wird nachträglich der Eintritt von 11 € kassiert. Der Guide entschuldigt sich, dass es kein Essen gibt. Aber für eine so kleine Truppe von vier Personen können sie nicht extra kochen. Da haben wir nochmals Glück gehabt, wer weiß, was wir da alles hätten probieren müssen. Ich nehme mal an, dass ein für unsere Geschmacksnerven konzipierter schwäbischer Zwiebelrostbraten mangels Schwaben nicht auf der Speisekarte steht. Die Produkte im Shop bestehen hauptsächlich aus Bastkörben und Untersetzern. Ein Untersetzer für 12,40 € ist kein Schnäppchen, das bekommt man am Straßenrand günstiger. Nach dem hier aber mit dem Eintritt und Erlös Schulen und soziale Projekte gefördert werden, kaufen wir mit einem guten Gefühl.

Im Museums-Shpo

Zum Abschied noch ein Lied
Nach ca. einer Stunde verlassen wir das Dorf und gehen zum Auto. Die Frauen verabschieden uns am Eingang mit Singen und Tanzen, bis wir auf der Straße sind.
https://www.lcfn.info/de/mafwe
Keine gute Idee
Auf dem Rückweg sehen wir noch ein paar Schulkinder am Straßenrand. Sie sind Touris nicht gewohnt und reagieren sehr schüchtern und zurückhaltend. Wir haben ein paar T-Shirts, die wir verschenken und noch etwas Süßigkeiten. Später erfahren wir von Justina, dass das mit den Süßigkeiten keine so gute Idee ist. Wenn man was spenden will, soll man es an den Schulen abgeben. Die verteilen es dann gerecht unter allen Schülern.

Die Jungs kommen von der Schhule

Ziemlich schüchtern

Wunderschöne Blüten am Dorfrand
Grillen
Es ist inzwischen 13.00 Uhr. Dank der guten Straßen sind wir jetzt doch früher zurück als gedacht. Während der Autofahrt lässt uns bei dem Gedanken an etwas Geröstetes vom Grill das Wasser im Mund zusammenlaufen. Dazu besorgen wir im Supermarkt in Kongola etwas Fleisch und Wurst. Holz haben wir ja von den Schweizern geschenkt bekommen.

Hier oder doch lieber im Supermarkt???

Alles Gute kommt von oben
Als wir auf den Stellplatz fahren, ist der Rasensprenger eingeschaltet. Wir bekommen bayerische Nieselregengefühle und können das Auto nicht ausladen. Tschufi fährt zum Hotel und meldet das Malheur. Kurz darauf wird das Wasser abgeschaltet. Der Angestellte entschuldigt sich und kehrt mit schlechtem Gewissen für mind. 20 Minuten das letzte Fitzelchen Laub auf unseren Stellplatz weg.
Während die Holzkohle langsam Glut entwickelt, bauen wir das Zelt auf. Während wir ein Bierchen schlürfen, lässt sich Tschufi am Grill einnebeln. Von den drei verschiedenen Wurstsorten konnte aber leider nur eine überzeugen.
Hippos, Krokodile und Seerosen
Um 16:30 Uhr beginnt die Bootsfahrt auf dem Kongola-River zu den Hippos. Es sind ca. 10 Personen, die auf dem Alu-Boot Platz nehmen. Der Guide zeigt uns verschiedene Vogelarten und erklärt uns die Bedeutung von Papyrusgras und weiteren Pflanzen im Wasser und an Land.
Hinter einer kleinen Biegung, nur ein paar Meter hinter dem Hotel, stehen sie dann. Unsere ersten Hippos. Es ist schon faszinierend, wenn diese Riesentiere, es sind ungefähr fünf oder sechs, mit ihren Köpfen aus dem Wasser schauen. Unser Boot fährt fast mitten durch die Herde der gewaltig großen Flusspferde.

Die Augen eines kleinen Krokodils

Ganz schöne Kaliber


Seerosen, soweit das Auge reicht
Wenig später manövriert uns der Skipper in einen kleinen Seitenarm mit zahlreichen Seerosen. Dort fertigt der Käpt`n für die weiblichen Fahrgäste eine Blumenkette, die sie um den Hals gehängt bekommen. Auf der Rückfahrt gibt’s an Land einen kleinen Snack. Bevor wir das Boot verlassen dürfen, prüft der Guide, ob der Landeplatz sicher ist. Wer weiß, ob nicht auch das eine oder andere Tierchen hier ebenfalls auf einen schmackhaften Imbiss wartet. Erst wenn die Luft rein ist, dürfen wir zu Crackern, Chips, Dips und diversen Getränken greifen.

Seerosen soweit das Auge reicht



Grillen bei Sonnenuntergang

Der Alkohol zeigt Wirkung. In gelöster Stimmung genießen wir den Sonnenuntergang, bevor wir zum Auto zurücklaufen. Bei einem Schluck Rotwein lassen wir den Tag Revue passieren und ziehen uns dann in unsere polymerische Plastikhütte zurück.


Hier die Route auf Komoot
Route: https://www.komoot.com/de-de/tour/2142462758
Ich hab die Route auf Komoot aufgezeichnet, da auf GoogleMaps oft nicht alle Straßen, besonders die kleinen Nebenwege, dargestellt werden. Die Entfernungsangaben sind ziemlich realistisch. Da Komoot eine Wander- und Fahrrad-App ist, stimmen die Fahrzeiten nicht mit einem Auto überein.
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