Foto-Challenge trifft auf Corona.
Thomas bietet auf seiner Seite „Reisen-Fotografie“ wieder mal eine Fotobearbeitung-Challenge an. Immer eine interessante Gelegenheit, das eigene Foto-Bearbeitungspotenzial zu testen und sich mit anderen zu messen.
Die Spielregel ist einfach: Thomas stellt ein Foto im RAW-Format zur Verfügung. Alle Teilnehmer dürfen es dann mit den Schiebereglern ihres Fotobearbeitungsprogramms verändern, verschönern oder verschandeln.
Hier das Original.
Das Original-Foto vom Thomas
Meine Bearbeitung
Aber wie bei allen Fotografien gilt auch hier:
Übung macht den Meister!
Alles Geschmacksache!
Es liegt im Auge des Betrachters!
Als jahrelanger ACDSee-Anwender hab ich mich zum ersten Mal an eine Bearbeitung mit Affinity gewagt. Ein paar Schritte kann ich aufzählen:
Zuschnitt auf 16:9
Das Auto und den Schrott entfernt.
Schärfen und Sättigen.
Des Weiteren: probieren, löschen, probieren, löschen, probieren, löschen…………
Schon nach den ersten Klicks mit einem neuen Programm weiß man, dass man nichts weiß. Was auf YouTube kinderleicht und selbstverständlich ist, wird mit der eigenen Maus plötzlich zum Problem. Zefix, wie macht der das in dem Video bloß? Zurückspulen, heißt das noch so? Zum fünften Mal den gleichen Modus probieren. Das Video wieder und immer wieder von vorne schauen, wahrscheinlich hab ich einen kleinen Schritt verpasst.
Stoppen.
Probieren.
Verzweifeln,
Cappuccino holen.
Fluchen und wieder ein anderes Video schauen. Auch auf dem anderen Video klappt es einwandfrei. Ist doch logisch.
So schauts bei mir aus….
Wer nur an dem Foto Interesse hat, kann jetzt wegklicken. Wer nicht, hier ist die Geschichte hinter dem Foto.
Die Foto-Challenge und der Corona-Lockdown
Eigentlich sollte diese Challenge ein Anreiz sein, die Fotofantasie mittels Bearbeitungsprogramm wieder mal anzukurbeln.
Aber irgendwie komme ich nicht in die Puschen.
Als Corona noch eine exotische Grippe im fernen China war, hat mein Freund Danny den Synology-Server um eine Festplatte erweitert. Gerade noch rechtzeitig, denn schon ein paar Tage später hat uns der Corona-Lockdown mit den Ausgangsbeschränkungen voll im Griff. Besuche sind verboten und das öffentliche Leben im kompletten Ruhemodus. Gerade wegen der gespenstischen Stille hörte ich die Bitten meines PC`s nach Ordnung viel deutlicher.
Jetzt konnte ich endlich in aller Ruhe wieder alle Dateien, die wegen Platzmangel auf verschiedenen Datenträgern extern wie auch intern vergraben wurden, ausbuddeln. Die Schlamperei der letzten Jahre hatte ihren Preis. Oft waren die Bilder mit geändertem Dateinamen irgendwo zum Teil drei-, vierfach wahllos abgelegt. Das mühsame Aussortieren dauerte wirklich Wochen. Anfänglich hab ich noch mitgezählt, aber irgendwann nach gefühlt 2 Terabyte gelöschten Dateien den Faden verloren.
Doppelte Fotos konnten oft nur anhand des Aufnahmedatums und der Uhrzeit aussortiert werden. Hier war mir mein ACDSee mit seinem übersichtlichen Verwaltungsprogramm wirklich eine große Hilfe. Allerdings war es, wenn man kein Bild aufgeben möchte, oftmals ein Vergleich Bild gegen Bild. Aufnahmesekunde gegen Aufnahmesekunde. Das Ganze nehmen wir jetzt noch mal zwei, denn ich fotografiere im JPG und im RAW-Modus.
Foto-Burnout
Aber irgendwann hatte ich rechteckige Augen und eine regelrechte Bilderallergie. Ich konnte schlichtweg keine Fotos mehr sehen.
Draußen wurde es täglich wärmer und die Tage länger. Der schon etwas betagte Körper verlangte nach Bewegung und frischer Luft. Die Spaziergänge wurden durch längere Fahrradtouren ersetzt. Die Kamera, die die letzten Jahre bei jeder Tour umgeschnallt wurde, blieb jetzt meistens im Schrank. Mir fehlte die Lust zum Fotografieren und der Blick für das Objekt. Handwerkliche Arbeiten am Haus und Garten sorgten für wesentlich mehr Spaß und Erfüllung als irgendwelche Mausklicks am PC.
Bye Bye ACDSee!!
Ich arbeite seit Jahren mit dem Programm ACDSee. Ein Programm, das ich bisher sehr geschätzt und das mich durch jahrelanges Arbeiten schnell zum gewünschten Erfolg führte. ACDSee biete jedes Jahr ein neues Update für ca. 50 € an. Die Neuerungen sind jetzt nicht so dramatisch, dass man jede neue Version kaufen muss. Ich hab mir bisher immer im Dreijahresrhythmus ein Update zugelegt. Bisher genügte mir immer die Pro-Version ohne Ebenenfunktion. Mit zunehmender Dauer war das aber dann doch zu wenig. Ich wollte etwas mehr Kreativität in der Bearbeitung. Nachdem es aber im weltweiten Netz fast keine deutschsprachigen ACDSee-Videos gibt und meine Englischkenntnisse aus den 80er Jahren immer mehr verkümmern, waren das Ganze sehr anstrengend und nicht sehr erfolgreich.
Gimp, Luminar oder Affinity
Noch vor meinem Bilder-Burnout hab ich sporadisch nach einer ACDSee-Alternative geschaut. Photoshop ist vielleicht genial, aber für mich als Hobbybastler mit einem Jahresabo von fast 1500 € einfach zu teuer. Dös kommd füar en sparsama Schaub id ens Schächdale. Als Alternativen brannten sich dann Gimp, Luminar und Affinity in meine Gehirnzellen.
Zu Gimp fand ich trotz genügend Videos einfach keinen Zugang. Luminar hab ich nur sporadisch probiert. Als dann im März Affinity für unter 30 Euronen zum Download angeboten wurde, war die Entscheidung gefallen. Bezahlt, heruntergeladen und……..nix.
Keine Lust!
Keine Motivation!
Keine Ideen!
Keinen Bock!
Jetzt kommen die Eisheiligen ins Spiel.
Was der Corona-Lockdown mit seinen Einschränkungen nicht geschafft hat schaffen Pankraz, Servaz, Bonifaz und die Kalte Sophie. Das Foto von Thomas ruhte seit dem Download schon ein paar Tage jungfräulich im dazugehörigen Ordner. Nach sommerlichen Temperaturen von über 20° treiben einen die oben genannten Gesellen mit ihren 7- 9° (gefühlt -20°) wieder ins Warme. Der erste Sanierungsstau war etwas abgearbeitet und der Bewegungsdrang durch die fast winterlichen Temperaturen eingefroren. Die Bundesliga war auch noch im Corona Modus. Somit war plötzlich Zeit für neues.
Nach dem Studium von gefühlt 100 Videos ist man ja der Meinung, dass alles kinderleicht ist. Aber, Theorie ist die Mutter der Praxis oder Theorie ist, wenn nichts funktioniert.
Schon nach den ersten Klicks ……….sieh oben.
Abschied von ACDSee?
Neee, auf keinen Fall. Auch wenn ich bei dieser Challenge komplett darauf verzichtet hab, werde ACDSee nicht abschreiben. Schon alleine das Verwaltungsprogramm mit seiner Übersicht, den Sortiermöglichkeiten und der Katalogisierung macht es für mich unersetzlich.
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