Safari im Etosha-Nationalpark

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Game-Drive im Etosha Nationalpark

Etosha – Onguma Tamboti Campsite – Fort Namutoni – Okaukuejo

Fahrstrecke: 230km

Um dem Andrang beim Eintritt aus dem Weg zu gehen, stehen wir zeitig auf. Frühstück gibt’s im Stehen, noch schnell Zähneputzen, Zelt abbauen und los geht’s.

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Schnelles Frühstück im Stehen

Das Onguma Tamboti Campsite, ist noch vor dem Eingangstor zum Etosha-Park. Es gehört aber auch zu den staatlichen Camps im Park. Es kostet das gleiche kann aber eine unvergleichbar bessere Ausstattung vorweisen. Separater Stellplatz mit WC und Dusche, sauber Pool und gutes Essen. Die Camps im Park sind um drei Klassen schlechter, überlaufene Gemeinschaftsduschen und WC`s, alles mit Renovierungsstau.

Der frühe Vogel…

Wir verlassen die Campsite wieder durch die Sicherheitsschleusen und kommen an das Eingangstor zum Etosha-Park. Pünktlich um 8:00 Uhr sind wir die Ersten, die sich anmelden. Die Uhren am Eingang müssten mal wieder aufgezogen werden. Sie hinken der Zeit um eine Stunde hinterher und zeigen noch 7:00 Uhr an. 🙈  Es folgt eine 12 km lange Asphaltstraße zum Fort Namutoni. Erst dort muss das Permit bezahlt werden. Wir sind froh um die frühe Stunde. Noch ist fast nichts los und in ein paar Minuten haben sich Namibdollar in eine Zweitage-Eintrittskarte verwandelt.

Auf nichts kann man sich mehr verlassen. Während ich diesen Beitrag schreibe (8:00 Uhr) erscheint in der Presse ein Artikel, der darauf hinweist, dass der frühe Vogel Quatsch ist. Die produktivste Zeit ist zwischen 11:00 und 13:00 Uhr???? Die schlechtesten Zeiten sind übrigens um 8:00 Uhr und 16:00 Uhr. Die Konsequenz: Spät aufstehen und früh ins Bett.

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Einfahrt zum Etosha-Park Ost – Lindequist Gate

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Läuft der Zeit etwas hinterher. Es ist inzwischen schon 8:00 Uhr

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Hier weerden die Permit`s verkauft. – Fort Namutoni

Keine Landkarte

Nach den Erfahrungen im Chobe-Park will ich noch eine Übersichtskarte mit dem Straßenverzeichnis und den Wasserlöchern kaufen. Am Ticketschalter wurde ich ohne weitere Worte zum Shop geschickt. Leider war nirgends ein Schild mit dem Shop zu finden. Ich vermute mal, dar wäre im Museum gewesen. Egal, hier im Park kann man sich wohl nicht sonderlich verfahren. Irgendwie werden wir schon zum Okaukuejo Rest Camp kommen. Im Etosha ersetzte MapsMe die fehlende Papierkarte. Auf Google Maps und Komoot sind keine Straßen in der Karte eingezeichnet.

Nach einer halben Stunde sind wir schon auf dem ersten Game-Drive. Zwischen Fort Namutoni und Okaukuejo gibt es die meisten Wasserlöcher und somit Anfahrtsstationen zur Tierbeobachtung. Wer jetzt meint, dass sich hier Wildtiere in Hülle und Fülle zur Schau stellen, wird enttäuscht. In Massen gibt’s nur die Safari-Jeeps, auf deren Aufbauten Foto- und Handybehangene Touris sitzen.

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Massenandrang – Jeder will das beste Foto

Das große Glück

Wir haben das wahnsinnige Glück, dass gleich nach den ersten Kilometern ein Gepard im Gebüsch sitzt. Obwohl wir zu viert konzentriert die Umgebung scannen, wäre er uns fast durchgeschlüpft. Vor uns fährt ein VW-Bus, der plötzlich das Tempo drosselte. Meist ein sicheres Zeichen, dass hier was zu sehen ist. Tatsächlich liegt ungefähr 5 m entfernt ein Gepard im Gebüsch. Zuerst lässt er sich in Ruhe fotografieren. Ich denke, er ist sich seiner Ausstrahlung bewusst, denn anschließend stolzierte er parallel zu unserem Auto im Savannengras, wälzte sich fotogen, um dann anschließend nochmals zu posen. Kaum hält irgendwo ein Auto, sind natürlich im Minutentakt alle anderen Safariautos auch hier und drängeln sich um ein Tier. Als der Acinonyx jubatus (Gepard) seine vertraglichen Pflichten bei Insta, Facebook, TikTok und WhatsApp erfüllt hat, verschwindet er im hohen Gras zur tariflichen Frühstückspause. Vielleicht wird ihm der Rummel aber einfach zu viel und er denkt sich: Leckt`s mich alle am……….

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Bin ich nicht schön !!!!!

Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen ist, dass wir in den ersten 30 Minuten schon den Höhepunkt der zwei Tage im Etosha hatten. Natürlich gibt’s genügend Zebras, Kudus, Gazellen und Giraffen. Auch Elefanten sind immer wieder in Sichtweite. Allerdings haben wir die in den Nationalparks Chobe und Mahango schon viel besser und näher zu Gesicht bekommen.

 

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Die Salzpfanne

Beeindruckend ist die unendliche Weite der Salzpanne. Während im ganzen Park das Verlassen des Autos verboten und sogar lebensgefährlich ist, kann man hier das Auto mit etwas Umsicht verlassen. In diesem unwirklichen Teil des Parkes, der so Eben und Weit ist, dass man die Erdkrümmung sieht, kann man natürlich auch ein wildes Tier rechtzeitig erkennen. Außerdem ist hier nichts, es wächst nicht, kein Wasserloch, kein Strauch. Hierher verirrt sich nur der Touri im gekühlten Auto. 🌞

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Unendliche Weite

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Die getrocknete Kruste der Salzpfanne

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Elefant am Rand der Salzpfanne

Ziemlich heruntergekommen

Leider sieht man auch hier die Verwahrlosung des Parks. Die Begrenzungspfosten sind teilweise umgefahren und nicht ersetzt. Der Spanndraht auf den Pfosten ist abgerissen und hängt in die Fahrbahn. Ansonsten sind die Hinweisschilder, die aus niedrigen Steinquadern bestehen, so verwittert, dass man sie selten lesen kann. Nur ganz vereinzelt wurden sie durch neue ersetzt.

Üble Wellblechpiste

Die Hauptstraße zum Okaukuejo Camp ist neben der Zufahrt zum Sesriem Canyon die übelste Wellblechpiste im ganzen Urlaub. Man kann den Wellen nicht ausweichen, da sie über die ganze Breite der Straße gehen. Im Herbst 2024 gab es Meldungen, dass sich einige Reiseveranstalter weigerten, mit ihren Autos den Park zu befahren, da ihre Fahrzeugflotte ständig beschädigt war. Die staatlichen Parks mit ihren Einrichtungen sind um einiges teurer als bei privaten Anbietern, werden aber seit Jahren nicht gepflegt und sind ziemlich heruntergekommen.

Wo ist der Schutzzaun?

Da das Verlassen des Autos lebensgefährlich ist, gibt es eingezäunte Zonen mit Gattern, in denen sich Rastplätze und Toiletten befinden. Auch hier das gleiche Bild. Der Zaun ist teilweise löchrig oder das Tor ist so kaputt, dass es sich nicht mehr schließen lässt. Hier bist du genauso ungeschützt wie in der freien Natur. Die Toiletten sind verschmutzt oder ohne Funktion.  💩 Ein trostloses Bild. Richtig gefährlich wird es trotzdem nicht, oder glaubt ihr so ne afrikanische Wildkatze hat Appetit auf einen Touri mit heruntergelassener Hose. Das will keiner sehen. 🙈 Dann doch lieber eine Antilope die aber ehrlich verdient. 🍟 🍗

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Einer der besseren Schutzzonen

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Hier will man sich den Toilettengang verkneifen

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Nicht besonders Einladend

Ohne Schutzzaun

Irgendwo in der Mitte zwischen Fort Namutoni und Halali gibt’s einen großen Parkplatz mit einem Info-Point ohne Zaun. Hier treffen sich alle Reisegruppen zum Picknick. Die lärmenden Menschenmassen halten alle Tiere fern. Hier sind die Toiletten einigermaßen in Ordnung. Auf einer Infotafel ist der Rhino-Drive eingezeichnet. Nachdem die Ausbeute der Wildtiere trotz der Trockenheit auch an den Wasserlöchern sehr übersichtlich war, hoffen wir, dass wir da noch etwas Glück haben. Auf der anderen Seite sitzen wir schon sehr lange im Auto und bräuchten dringend eine Pause. Schnell mal nach Okaukuejo und Kaffeetrinken ist nicht. Erstens ist es noch ziemlich weit, zweitens lässt das die Wellblechpiste nicht zu. Wir biegen in Richtung Halali ab und halten zu viert nach einem Nashorn Ausschau. Leider vergeblich. Auf den 25 km ist kein einziges Tier zu sehen, geschweige denn ein Nashorn. Der einzige Vorteil war, dass die wenig befahrene Straße in einem wesentlich besseren Zustand war als die Hauptroute. Nachdem sie eine weite Strecke parallel zur selbigen ging, kamen wir ohne viel Geschüttel auch zum Ziel. Auch unser Fahrer Tschufi wird langsam müde, sodass ab Halali Isolde das Steuer übernimmt.

Im Nachhinein wäre es sinnvoller gewesen, ab hier nach Okaukuejo zu fahren. Den Stellplatz belegen, eine kleine Pause zur Erholung einlegen und dann am Abend noch eine Pirschfahrt starten.

Okaukuejo Rest Camp

Gegen 16.00 Uhr sind wir, gerade noch vor dem Massenandrang in Okaukuejo. Ein Blick auf die Aufzeichnungen zeigt uns, dass wir ganze 230 km zurückgelegt haben. Immer in höchster Konzentration beim Absuchen der Landschaft nach Wildtieren oder dem Ausweichen der Kraterlöcher in der Straße. Kein Wunder, dass wir etwas erschöpft sind. Mit Erstaunen stellen wir fest, dass wir heute schon wieder eine Strecke von 230 km im Auto verbracht haben.

Am Anmeldebüro sind alle Schalter besetzt. Vier davon sind für Pirschfahrten einer für die Platzreservierung. Genau hier stehen die meisten Leute. Eine ziemlich lustlose Angestellte sucht ewig unsere Reservierung. Unsere mitgeführte Bestätigung in Papierform hat sie ignoriert. 😖  Uns wird ein sehr kleiner Platz in der prallen Sonne zugewiesen, an dem zudem die Steckdosen nicht funktionieren. Wir sind zwar hungrig aber trotzdem ziemlich angefressen.  😡 Schräg gegenüber ist ein größerer Platz unter Bäumen und Schatten. Den will Tschufi jetzt in der Rezeption für uns umbuchen. Nur nach einer längeren Diskussion wird uns gnädiger Weise gestatte hier zu campen. Der Nachteil ist dass wir von großen Reisebussen umzingelt sind. Das ist aber egal, die haben ihr Essen im Restaurant und sind den ganzen Abend nicht zu sehen. Neben uns steht ein Bus der nur mit vier Frauen besetzt ist. Die schlafen alle in einem eigenen kleinen Kuppelzelt. Ein Guide baut die Zelte auf, er breitet das Essen zu, spült ab und baut am nächsten Morgen die Zelte wieder ab.

Das brauchen wir nicht, wir sind inzwischen ein eingespieltes Team. Ich bau den Tisch und den Gaskocher auf. Tschufi kocht. Isolde schnippelt Salat und deckt den Tisch. Kalle und ich stellen unser Dachzelt auf. Den Abwasch übernehmen wieder Isolde und ich Kalle darf in der Zwischenzeit den morgigen Tag planen.

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Vorbereitungen zum Abendessen

Camping könnte so schön sein…

Noch ein paar Worte zum Campingplatz. Bisher hatten wir immer einen großen Stellplatz mit eigener Küchenzeile und Toilette. Das ist hier ist, neben Sesriem der teuerste Platz der gesamten Reise, nicht der Fall. Heute gibt’s in 200 m Entfernung ein gemeinsames Sanitärgebäude, das mit allen Campern und den Bustouris geteilt werden muss. Alle benutzen die gleichen Duschen und Toiletten. Man kann sich den Zustand nach einer Stunde ausmalen. Dass bei dem Massenandrang nicht alles sauber ist, kann man verstehen. Es ist aber ständig Personal anwesend, das versucht, das Chaos in den Griff zu bekommen. Was aber zu bemängeln ist und behoben werden könnte, ist der Zustand der Sanitärgebäude und Stellplätze. Leider lassen sich nicht alle Toiletten abschließen und eine Klobrille wird auch nicht als dringend notwendig erachtet. Das bei den Massen das Toilettenpapier vergriffen ist kann man nachvollziehen. Das ist aber kein Problem, wir haben aus Coronarestbeständen noch 2 Paletten Vorrat im Auto. 🤪 Defekte Steckdosen oder gar kein Strom am Stellplatz sollte eigentlich auch nicht sein. Wir sind ziemlich enttäuscht, denn bisher hatten wir für wesentlich weniger Geld sehr viel mehr Luxus.

Das Wasserloch im Okaukuejo

Nach dem Abwasch wollen wir die Autokilometer noch aus dem Sitzfleisch bringen und etwas die Beine vertreten Da bietet sich das ca. 300 m entfernten Wasserloch an. Dort ist nichts los. Tschufs spazieren zum Restaurant und wir zum Auto zurück. Kaum am Auto, laufen alle in die Richtung, aus der wir gekommen sind. Einer schreit uns zu: Elefanten. Ok dann hald zurück. Wir haben die letzten Tage so viele Elefanten gesehen, dass uns das vermutlich nur ein müdes Gähnen entlocken würde. Da haben wir uns Gott sei Dank getäuscht. Am beleuchteten Wasserloch ist eine Herde Elefanten mit zwei kleinen Tieren. Zuerst saufen sie, dann kommen sie ihrer Bedeutung bewusst zum Zaun und fressen nur durch ein Schutzgitter getrennt in 30 m Entfernung. Obwohl in den letzten Tagen schon oft gesehen, wieder ein tolles Schauspiel. Was aber genauso fasziniert, ist dass die ganze Masse an Touris mucksmäuschenstill ist. Nur ganz vereinzelt ein Flüstern und mal ein Fingerzeig zu den Tieren, sonst nichts. Na also, es geht doch. Das Einzige, was nicht zur Ruhe kommt, ist die Speicherkarte der zahlreichen Handys und Fotoapparate. Ich habe meine Kamera im Auto und keinen Schlüssel. Also muss ich mich mit Handyaufnahmen zufriedengeben. Als die Elefanten nach ca. 20 Minuten wieder in der Dunkelheit verschwinden, kommen zwei Nashörner zum Saufen und sich gegenseitigen Anfauchen. Leider waren sie auf der anderen Seite des Wasserloches. Für eine gute Aufnahme zu weit entfernt. Das dritte will keinen Ärger mit den Artgenossen und kommt auf unsere Seite, geht kurz bis zum Bauch ins Wasser und spaziert wieder in die Dunkelheit. Das Wasserloch ist im Gegensatz zu Olifantsrush gut angelegt, mit einem schönen Blick auf die Tierwelt.

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Nashorn

Hier die Route auf Komoot

Route auf Komoot: https://www.komoot.com/de-de/tour/2425672689

 

 

Ich hab die Route auf Komoot aufgezeichnet, da auf GoogleMaps oft nicht alle Straßen, besonders die kleinen Nebenwege, dargestellt werden. Die Entfernungsangaben sind ziemlich realistisch. Da Komoot eine Wander- und Fahrrad-App ist, stimmen die Fahrzeiten nicht mit einem Auto überein.

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Alle auf dieser Seite genannten Produkte, Hotels, Veranstalter usw. wurden von mir selber bezahlt. Ich habe keine Vergünstigung erhalten.  Sollte es Produkte geben, für die ich eine Provision bekomme, sind die mit einem Werbehinweis versehen.

1 Kommentar

  1. ….Ethosa-nicht das Highlight unserer Reise – oder einfach zuviel erwartet!!
    Aber wie immer treffend kommentiert 👍

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