Radltour – Vom Streuobstweg über den Kalvarienberg zu Grotten und Kapellen

Eine Radltour mit nostalgischen Gedanken zu wunderschönen Aussichtspunkten in den Stauden

Länge: 30km

Langenneufnach – Habertsweiler – Lauterbach – Hellersberg – Muttershofen – Maria Vesperbild –Schellenbach – Hinterschellenbach – Wollmetshofen – Langenneufnach.

 

Eine kleine Fahrradtour mit nostalgischen Gedanken.

Auch wenn sich die Überschrift nach einem katholischen Bittgang anhört. Nein, es ist eine eher Radltour zu wunderschönen Aussichtspunkten in den Stauden mit Kirche, Kapellen und Grotten am Wegesrand.

Start am Bahnhof in Langenneufnach

Los geht unsere Radlrunde am Bahnhof Langenneufnach. Wer mit dem Auto kommt, findet hier einen Parkplatz. Vielleicht ist es ja noch in diesem Jahrhundert möglich, hier mit der Staudenbahn zu diesem Bahnhof zu kommen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Bevor wir in die Pedale treten, noch etwas Nostalgie: Zu Beginn meiner Ausbildung in den 1970er Jahren musste ich mit dem Rad von Habertsweiler zum Bahnhof Langenneufnach. Bei jedem Wetter, im Sommer und im Winter. Zeit war schon damals kostbar und der Bettzipfel wollte einen um 5:30 Uhr auch nicht freiwillig loslassen. So kam es nicht nur einmal vor, dass der Schaffner schon auf der Straße wartete und schaute, ob noch einer um die Ecke geschossen kommt. Das Fahrrad in die Brennnesseln werfen, dem Schaffner dankbar zuwinken und in den Zug springen gehörte zum täglichen Pendelerleben.

Der rote Schienenbus hatte so undichte Türdichtungen, dass man durch den Spalt ins Freie schauen konnte. Kein Wunder, dass es im Winter trotz Heizung nicht warm wurde.

Streuobstweg Langenneufnach

Das erste Ziel ist der Streuobstweg in Langenneufnach. Der ist das ganze Jahr über einen Besuch wert. Besonders im Frühjahr, wenn alle Bäume blühen, hat der Blick auf Langenneufnach seinen Reiz. Im Herbst kann man sich dann mit dem einen oder anderen Obst zur Radltour eindecken. Bei Föhn gibt’s hier noch zusätzlich einen kostenlosen Blick in die Berge.

Streuobstweg Langenneufnach

 

Streuobstweg in Langenneufnach
Alpenblick bei Fön
Habertsweiler

Ohne Grenzkontrolle nach Lauterbach

Kurz hinter Habertsweiler folgt ein völlig problemloser Grenzübertritt. Wir verlassen den Landkreis Augsburg und fahren ohne Passkontrolle in den Landkreis Günzburg. Vielleicht ist die Landkreisgrenze ein Grund, warum der Weg (ca. 300 m) in schlechtem Zustand ist. Hier endet eine Kommune und eine andere beginnt. Die Verbindung zum Nachbarn war früher nicht notwendig und ist auch heute nicht gepflegt. Ein Phänomen, das ich nicht nur an Landkreisgrenzen, sondern an Ortsgrenzen immer wieder festgestellt habe. An der Gemeindegrenze endet ein Weg oft im Nichts oder in den Brennnesseln. Diese 300 m Weg kenne ich schon seit meiner Kindheit, ist aber in keiner Karte, weder in Google-Maps noch in Komoot eingezeichnet. Während die Lauterbacher ihren Bereich vor ein paar Jahren saniert haben, ist er auf Habertsweiler Seite noch sehr ursprünglich und bei schlechtem Wetter etwas morastig, aber trotzdem befahrbar.

Über eine kleine Ortsverbindungsstraße rollen wir am Waldrand entlang nach Lauterbachch den Berg hinab. Am Ortsende gegenüber der Kapelle geht’s dann rechts Richtung Kalvarienberg. Die Bank unter den beiden großen Bäumen lädt zu einer kleinen Pause ein. Hier hat man einen wunderschönen Blick auf Memmenhausen und das Zusamtal.

Kapelle in Lauterbach
Blick auf Memmenhausen

Kalvarienberg Memmenhausen.

Etwas erholt geht es wieder auf einem gut zu fahrenden Feldweg weiter bis zum Kalvarienberg Memmenhausen. Der wurde in den letzten Jahren schön renoviert und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Der Schotterweg mündet in die asphaltierte Straße nach Hellersberg. Die Ortsmitte wird von einer modernen Kapelle geprägt. Am Ortsende, bevor es nach Muttershofen bergab geht, noch ein Blick auf Bauhofen und das Schloss Seyfriedsberg. In der Ortsmitte überqueren wir die noch sehr schmale Zusam. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass das Bächle im Juni 2024 für ein katastrophales Hochwasser sorgte. Wieder geht einen Berg hoch. Das Ziel ist die Christopherus-Kapelle. Ein Tisch und mehrere Bänke lädt zu einem Picknick mit Blick in das Zusamtal ein. Ein paar Meter weiter, befindet sich noch die Mariengrotte, die ebenfalls zur Kapelle gehört. Der Weg zur Grotte ist mit Rundkiesel belegt und schlecht zu fahren. Hier ist es ratsam, das Rad sehen zu lassen und die 200 m zu Fuß zurückzulegen.

https://www.vgziemetshausen.de/verzeichnis/visitenkarte.php?mandat=102533

Kalvarienberg in Memmenhausen
Kapelle in Hellersberg
Schloß Seyfriedsberg
Christopheruskapelle in Ziemetshausen

Verklärte Erinnerungen in Ziemetshausen

Es geht wieder den Berg runter nach Ziemetshausen. Hier wieder etwas Nostalgie. Gegenüber der Kirche neben der schön renovierten Taverne war unser Jugendtreffpunkt schlechthin. Beim „Riedler“ spielte an jedem Samstag eine Liveband zum Tanz. Später, als „Disco Vanessa“ war immer noch der Teufel los. Heute steht dort ein Ärztehaus. Man sieht, der Ort geht mit der Zeit. Er bietet seinen damals jungen Gästen, inzwischen alle weit über 60 Jahre am gleichen Standort, auch weiterhin den notwendigen Service an.

An dem Rentnerservicepunkt vorbei, geht’s auf einem schmalen Rad- und Fußweg auf einer kleinen Brücke über die Zusam. Der alte, malerische Steg war vor ein paar Jahren noch befahrbar. Inzwischen ist er gesperrt und sehr baufällig. Bevor wir die durch die Baumallee in Richtung Maria Vesperbild bewegen, gibt’s in der Bäckerei Simnacher auf der Terrasse noch einen leckeren Cappuccino.

Nach einer aufwändigen Sanierung in den letzten Jahren erstrahlt die Wallfahrtskirche Maria Vesperbild wieder in vollem Glanz. Auch hier empfiehlt sich ein Abstecher zu der berühmten Fatima Grotte. Besonders an Maria Himmelfahrt nehmen hier tausend Gläubige an der Lichterprozession teil.

Nostalgie: Nicht nur der Riedler war in unserer Jugend eine Anlaufstelle. Auch die Wallfahrtskirche prägte damals unser Leben. Sie war neben unserer Pfarrkirche Langenneufnach der Ort für den sonntäglichen Gottesdienst. Manchmal lag zwischen der Rückfahrt von Riedler und dem Gottesdienst nur ein paar Stunden. Nach dem Motto,“ Wear am Samsdäg zom Danza gau ka, dear ka au am Sonndäg end Kirch gau“ waren natürlich nicht wir, sondern unsere Eltern schuld für wenig Schlaf am Wochenende.

Maria Vesperbild

An der Zusam in Ziemetshausen
Störche in Ziemtshausen
Der Radweg nach Maria Vesperbild

Zurück nach Wollmetshofen

Der Weg führt jetzt auf dem westlichen schwäbischen Jakobsweg nach Hinterschellenbach.  Kurz nach der Jakobskapelle müssen wir wieder einen Berg hoch strampeln. Wir verlassen das Zusamtal wie so üblich über einen Bergrücken und rollen dann auf guten Waldwegen wieder bergab nach Wollmetshofen ins Neufnachtal. Auch hier kann, wer noch nicht genug Grotten gesehen hat, einen Schlenker zur Mariengrotte einlegt werden. Von Wollmetshofen sind es nur noch ein Kilometer zu unserem Ausgangspunkt in Langenneufnach.

 

 

Frühling in Schellenbach
Kurzer Rast bei Wollmetshofen

Fazit:

Eine kleine Staudenrundfahrt mit vielen kirchlichen Sehenswürdigkeiten und genauso vielen für die Stauden typischen Steigungen. Aber denkt daran, „wo`s nauf gaud, dau gaud`s au mea nah“. Mit dem normalen Rad schon etwas anstrengend, für den E-Biker aber eher eine kleine Runde, die problemlos gefahren werden kann.

Ich fahr jede Runde auch in entgegengesetzter Richtung. Ja, es ist die gleiche Runde, aber ihr werdet feststellen, der Blick ist ein ganz anderer.

 

 

Lokale für eine gemütliche Einkehr

Gasthof zur Sonne – Unterrothan

https://www.unterrothans-sonne.de/

 

Ristorante & Pizzeria I Basiliski – Sportheim Langenneufnach

https://www.spvgg-langenneufnach.de/index.php/verein/gaststaette

 

Restaurant Akropolis Langenneufnach

https://www.akropolis-langenneufnach.de/

 

Bäckerei Simnacher Ziemetshausen

https://www.baeckerei-simnacher.de/

 

Hier die Route auf Komoot

https://www.komoot.com/de-de/tour/1576645557

 

 

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