Ankunft in Victoria Falls

Nachtflug mit Discovery

 Der Nachtflug mit Discovery verläuft ziemlich ruhig. Die Verpflegung wurde bis um 0.30 Uhr hinausgezögert. Viele Passagiere haben schon geschlafen und darauf verzichtet. Auch so kann man sparen. Für mich, mit meinem angeschlagenen Knie und einer kaputten Schulter, ist die extrem enge Bestuhlung ein Martyrium. Ein Vorschlag an Discovery. Wenn jeder Passagier bei einem Nachtflug noch jemanden auf den Schoß nimmt, wird der Kuschelfaktor erhöht und die Auslastung noch größer.😍 Ich werde beim nächsten Mal, wie Isolde, auch eine leichte Schlaftablette zu mir nehmen und dem Ziel entgegen dämmern. Vielleicht träume ich dann von einem üppigen Fünfgangmenü. Die Probleme mit Discovery im Vorfeld waren schon grenzwertig. Sollten wir nochmals nach Namibia reisen, ist eine alternative Fluggesellschaft sehr wahrscheinlich.

Kopfhörer

Um einen Film zu schauen, werden kostenlose Einwegkopfhörer verteilt. Ich weiß nicht, aus welchem uralten Bestand die übrig geblieben sind. In den Armlehnen ist eine Buchse für den Kopfhörer vorhanden. Ausgeteilt werden Stereo-Kopfhörer, bei denen ein Stift eingeklappt werden kann, damit man sie überhaupt einstecken kann. Der Nachteil, man hört den Film nur auf einem Ohr. Bei dem lauten Geräusch der Lüftung im Flugzeug ist vom Film nichts zu verstehen. Super!! Viele Passagiere, die vermutlich die letzten Jahre öfters geflogen sind als wir, hatten aus Erfahrung ihre eigenen Kopfhörer dabei. Sie sind nicht auf den billigen, unbrauchbaren Müll von Discovery angewiesen.

Der Altersdurchschnitt der Passagiere lag geschätzt bei 70 % auf 50 plus. Junge Familien mit Kindern reisen nicht nach Namibia, sondern ans Meer. Namibia ist etwas für die reifere Jugend.😄

Um 5.30 Uhr gibt’s zum Frühstück eine Teigmasse mit Käsefüllung und ein Muffin. Der Kaffee war gut, er weckt die Lebensgeister und verkürzt die Flugzeit.

Weiterflug nach Viktoria Falls

Mit 20 Minuten Verspätung landen wir in Windhuk und rüsteten uns zum Umstieg nach Vitoria Falls. Wir haben ein zweites Flugticket mit neuer Flugnummer und sind der Annahme, dass wir hier in eine andere Maschine umsteigen. In der kurzen Umsteigezeit wollen wir uns eine Handykarte und etwas Bargeld besorgen. Satz mit X, war wohl nix. 😕Alle Gäste mit Ziel Windhuk durften die Maschine verlassen. Alle mit Ziel Viktoria Falls müssen sitzen bleiben, bis die Maschine aufgetankt ist. Ein Putztrupp reinigt grob die Sitze der ausgestiegenen Passagiere. Nach 60 Minuten steigen ca. 30 Personen zu und wir sind wieder startklar. Das Flugzeug ist nur spärlich besetzt, somit kann sich jeder einen Fensterplatz aussuchen. Jetzt das Positive. Wir landen trotz aller vorherigen Probleme pünktlich in Viktoria Falls.

Jetzt waren alle Unzuverlässigkeiten Made in Germany abgehakt. Wir sind in Afrika und es kann nur noch besser werden.😀

Malariafrei??

Bei der Einreise wird auf großen Plakaten darauf hingewiesen, dass wir in den malariafreien Gebieten sind und keine Gefahr einer Erkrankung besteht. Ob man dem trauen kann? Nachtrag: Im März/April 2025 hatte Namibia und Botswana die heftigsten Regenfälle seit Jahren. Im Caprivi wurde von allen Seiten vor großer Malariagefahr gewarnt.

Bevor es zur Passkontrolle geht, muss ein Einreiseformular ausgefüllt werden. Blöd nur, wenn der Kuli statt im Handgepäck im Reisekoffer ist. Ein Angestellter, der die Formulare verteilte, hat uns ausgeholfen.

Die Passkontrolle dauert, da sich ein Reiseleiter mit einer 10-Personen-Gruppe das Thema Anstehen nicht verinnerlicht hat und sich vor uns schiebt.  So geht VIP-Service zu unseren Ungunsten. 😖 Als wir endlich durch sind, ist das Gepäckband abgestellt und unsere Rucksäcke neben dem Band abgelegt. Wir sind angenehm überrascht. Es hätte uns nicht gewundert, wenn bei all dem Ärger mit Discovery unsere restlichen Unterhosen in Frankfurt immer noch ein paar Runden drehen. Etwas ungewöhnlich, dass vor dem Verlassen des Flughafengebäudes nochmal alle Gepäckstücke durch einen Scanner müssen.

Bis die erste Zigarette zu Ende geraucht ist, kommt auch schon der gebuchte Shuttle. Die Dame versucht uns dann auch gleich ein Touriprogramm aufzuschwatzen. Eine Dinnerfahrt auf dem Sambesi, eine geführte Tour an den Wasserfällen usw. Wir sind vom Flug noch etwas neben der Kappe und wollen eigentlich nur unsere Ruhe. Im Tourismusbereich wird natürlich Englisch gesprochen. Allerdings ist die Aussprache nicht wirklich astrein, sodass wir mit einem fragenden Blick oft nur nicken.

Endlich die Beine strecken

Vom Flughafen zum Hotel sind es ca. 25 Km. Am Empfang gibt’s natürlich WLAN. Wie heute üblich werden jetzt zuerst die Lieben zu Hause informiert, dass wir gut angekommen sind. Anschließend werden noch die neuesten Nachrichten geprüft. Es hätte ja sein können, dass in den letzten 24 Stunden die Welt untergegangen ist und wir nichts mitbekommen haben. Beim Einchecken noch der Hinweis, nachts nicht alleine durch die Anlage gehen und Abstand zu den Tieren halten. Es sind trotz alldem Wildtiere. In der Küche sollten keine offenen Lebensmittel liegen. Der Geruch lockt die Affen an, die dann das Haus belagern.

Unsere Unterkunft ist die Lokuthula Lodge, ein Doppelhaus mit großem Schilfdach. Die Fenster und die Balkontüre haben keine Scheiben, nur Gitter. Im ganzen Haus gibt’s nur in der Küche und im Bad je eine Steckdose. Zum Laden unserer zahlreichen Geräte müssen wir kurzzeitig den Kühlschrank ausstecken. Nach dem Auspacken ist Kaffeepause. Der mitgebrachte lösliche Kaffee und die Reste des Frühstücks aus dem Flugzeug füllen den Magen. „D`r Honger dreibts nei!“

Nach einer langen Anreise endlich die Beine strecken

Lokuthula Lodge – Die rechte Hälfte ist unsere Unterkunft für zwei Nächte

Die Rasenmäher in der Logde

In der Anlage gibt’s mehrere Restaurants, die auf dem weitläufigen Geländer verstreut sind. Vor dem MaKuwa-Kuwa Restaurant fährt ein Shuttleservice zu festgelegten Zeiten die Gäste kostenlos in den Ort und zu den Victoriafällen. Auf der Strecke gibt es ca. 10 Haltestellen, an denen man aus- und zusteigen kann.

Erste Schritte in Victoria Falls

Mit dem Shuttle sind wir in ca. 15 Min. im Zentrum. Wir statten zuerst dem „Victoria Falls Hotel“, einem Gebäude im Kolonialstil, einen Besuch ab. Nicht ganz unsere Preisklasse, aber mit einem schönen Park. Das Tolle an der Anlage ist, dass man sich, auch wenn man kein Gast ist, problemlos auf dem großen Gelände bewegen darf. In der Ferne können wir anhand eines Regenbogens die Victoriafälle erahnen.

Die ersten Schritte in Victoria Falls

Victoria Falls Hotel

Der Hotelpark,  mit Blick auf die Grenzbrücke nach Sambia

An den Regenbogenfarben kann man die Victoria Fälle erahnen

Nervige Zeitgenossen

Was etwas nervt, ist, dass man auf Schritt und Tritt von Einheimischen angequatscht wird, die einem Tourikram verkaufen wollen. Alle wollen entweder Steinfiguren oder irgendwelche Schnitzereien verhökern. Wir können uns nicht schon am ersten Tag mit Andenken eindecken, die müssten wir die ganzen vier Wochen mitschleppen. Außerdem wissen wir nicht, wie viel Platz wir in unserem Auto haben. Wenn wir unsere Reise hier beendet hätten, wäre vielleicht der eine oder andere Gegenstand im Wert von 5-10 $ in den Rucksack gewandert. Leider begnügen sie sich nicht mit einem NEIN. Sie laufen immer nebeneinanderher und versuchen ständig, was an den Mann bzw. die Frau zu bringen.

Wir müssen uns mit Wasser eindecken. Trinkwasser wie bei uns aus dem Wasserhahn ist nicht ratsam. Unsere altersbedingten notwendigen Pillen rutschen mit Wasser eben besser runter. 😃Zudem brauchen wir für den morgendlichen löslichen Kaffee natürlich auch etwas Wasser. Zum Tagesabschluss dann noch ein Bierchen wäre nicht schlecht. Ein ganz nerviger Kollege will uns unbedingt den Weg zum Supermarkt zeigen. Wir wissen genau, wo er ist, und brauchen keine Hilfe. Der Mann weicht nicht von der Seite. Selbst im Markt können wir keinen Schritt ohne ihn machen. Irgendwann wurde er von einem Angestellten rausgeschmissen.

Gut gegessen

Wieder zurück in der Anlage hält der Shuttlebus wieder direkt vor dem MaKuwa-Kuwa Restaurant. Wenn wir schon mal hier sind, können wir gleich was zwischen die Kiemen schieben. Mit dem Blick auf das beleuchtete Wasserloch bekommen wir ein hervorragendes Essen. Zu viert, einschließlich Getränken und Trinkgeld, zahlen wir 90 €. Viel Geld in einem der ärmsten Länder Afrikas, aber jeden Cent wert.

 Blick vom MaKuwa-Kuwa Restaurant auf das Wasserloch

 Blick vom MaKuwa-Kuwa Restaurant auf das Wasserloch

Tierischer Besuch

Wir laufen ohne schlechtes Gewissen durch die Anlage zu unserem Haus. Auf der Türklinke sitzt ein Frosch, den ich vorsichtig mit einem Tempotaschentuch im Gras absetze. Als ich im Inneren den Lichtschalter betätige, sorgt eine große Spinne direkt neben dem Schalter kurzzeitig für Schrecken. Mit einem Trinkglas wird auch sie ins Freie befördert. Nachdem die Eingangstüre einen zwei Zentimeter breiten Schlitz am Boden hat, hoffen wir, dass sie nicht gleich zurückfindet.

Nach einem Feierabendbierchen, geht’s endlich ins Bett.

Ein Frosch wartet auf den Einlass

Schon eine andere Größe als zu Hause

 

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