Wir haben heute einen ruhigen, ereignislosen Tag und eine lange Strecke vor uns. Nachdem wir gestern schon verhältnismäßig früh ins Zelt sind, sind wir auch früh wach. Die Temperaturen betragen untertags zwischen 33 und 36 Grad, in der Nacht kühlt es auf ca. 15 °C ab. Wenn im Zelt die hintere und seitliche Öffnung geschlossen wird, ist es erträglich und unsere gemeinsame Schlafsackdecke reicht aus. Bei Dunkelheit beobachten wir aus dem Dachzelt, wie die anderen Camper das Zelt abbauen, um rechtzeitig in den Park zu kommen. Das Huschen der Lichtstrahlen aus den Stirnlampen hat schon was Gespenstisches.
Nächtlicher Besuch
Wir kriechen mit den ersten Sonnenstrahlen aus unserem Hochbett. An den Spuren im Sand um unser Auto sieht man, dass wir heute Nacht Besuch hatten. Bei der Anmeldung wurden wir darauf hingewiesen, keine Lebensmittel und keine Schuhe über Nacht vor dem Auto zu lassen. Auf dem Campingplatz gibt es Schakale und Hyänen. Wer nachts um das Auto geschlichen ist, wissen wir nicht genau. Wir haben gut und tief geschlafen und nichts gehört. 🐘 🦁
Deine Spuren im Sand…🎼🎤
Das letzte Mal
Der Morgen steht unter dem Begriff „das letzte Mal“. Wir bereiten unser letztes Campingfrühstück vor. Es kommt alles Essbare auf den Tisch. Tschufi macht die restlichen vier Wiener warm, dazu die Nudeln vom Abendessen. Es gibt noch die Reste vom Müsli, Joghurt und Kekse. Es herrscht eine richtig lustige, ausgelassene Stimmung. Den Wehmut heben wir uns für später auf. Obwohl wir heute ungefähr 350 km vor uns haben, lassen wir uns beim Frühstück Zeit. Anschließend packen wir zum letzten Mal das Camping-Equipment ins Auto und falten das letzte Mal unser Zelt zusammen. Es wird schon alles für die Abgabe übermorgen vorbereitet.
Jedem sein Würstchen
Das letzte Frühstück auf dem Campingplatz
Wir verlassen gegen 9.00 Uhr den Campingplatz und fahren dann über den Zarishoogtepass und Maltahöhe zu unserer nächsten Unterkunft. Ziel ist Jansen Farm am Rand der Kalahari.
Duwisib Castle
An der Abzweigung kommen wir am Wegweiser zu Duwisib Castle vorbei. Ich hab mir für die Reise den Roman, „Die Herrin der Savanne“ auf mein E-Book geladen. Hier wird die Geschichte von Hansheinrich Wolf und seiner Frau Jayta erzählt, die das Schloss 1907 erbauen ließen. Ein sehr informativer Roman, der die damaligen Verhältnisse und Strapazen mitten im Nichts schildert. Ich hätte es passend zu dem Roman ganz gerne besichtigt. Leider liegt es nicht auf unserer Route. Es hätte einen Umweg von 80 km und je nach Straßenbeschaffenheit fast zwei Stunden Fahrzeit bedeutet. Vielleicht beim nächsten Mal 🤭. Die Strecke ist in Deutschland nicht bedeutend, in Namibia auf Schotterstraßen ist das nicht gleich um die Ecke und immer mit großem Zeitaufwand verbunden.
Duwisib Castle
Über den Zarishoogtepass nach Malthöhe
Zuerst geht es durch ein langgestrecktes Tal mit einigen Gästefarmen rechts und links der Straße. Wir fragen uns, wer hier übernachtet, aber scheinbar ist das ein bevorzugtes Wandergebiet. Langsam schrauben wir uns den Zarishoogtepass hoch. Es sind wieder sehr gepflegte Schotterstraßen, die man mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit befahren kann. Rechts und links der Straße wird es sehr felsig, die Berge erinnern an die Tafelberge in Südafrika.
Über den Zarishoogtepass
D
Der Ort Maltahöhe wurde 1900 von deutschen Siedlern gegründet. Angeblich stand hier das erste deutsche Hotel Namibias. Was uns auffällt, ist eine große, neue, moderne Kirche. Ansonsten ist es eher ein Durchfahrtsort. Am Ortsrand gibt es einen Craftshop mit schönen und ausgefallenen Kunstwerken der Einheimischen. Dem angegliedert ist ein kleines Restaurant. Als wir den auf einer Tafel angepriesenen Cappu ☕️ bestellen wollen, erfahren wir, dass die Maschine mit „no working“ schon Feierabend hat. Wir tanken das letzte Mal das Auto und besorgen im angeschlossenen kleinen Supermarkt noch Getränke.
Mit Plattfuß am Straßenrand
Kurz nach dem Ort verlassen wir die C 19 und biegen auf die C21 ab. Ein paar Kilometer weiter steht neben einem Auto eine Frau am Straßenrand und winkt. Ein junges französisches Pärchen mit einem Plattfuß ist total verzweifelt, denn sie wissen nicht, was sie tun. 😀 (alter Filmklassiker) Sie haben noch nie einen Reifen gewechselt und sind ziemlich hilflos. Wir erledigen das für Sie und haben in 15 Minuten den neuen Reifen montiert. 💪 Das war das einzige Pannenfahrzeug, das wir in den ganzen vier Wochen gesehen haben. Mit unserem Auto hatten wir Gott sei Dank nie Probleme.
Staub macht uns inzwischen nichts mehr aus. 😖
Wir fahren jetzt wieder Richtung Westen. Langsam wandelt sich die Landschaft von felsiger Steinwüste zu roten Sanddünen und grünen Pflanzen. Hier ist jetzt wieder Landwirtschaft möglich. Wie immer in Namibia zieht sich die Strecke. Wir sind froh, als wir endlich an der Farm ankommen. Die Anlage mit Restaurant und Pool ist sehr schön und gepflegt. Die Häuschen von außen in der Farbe des roten Sandes passen sich gut in die Landschaft ein. Jedes Haus hat einen Küchenbereich für Selbstversorgung.
Langsam wird es wieder sandiger
Endlich Zeit für Wehmut
Anschließend legen wir uns an den Pool 🌞 und lassen wieder mal Namibia Revue passieren. Bei jedem Satz kommt Wehmut auf. Auf der einen Seite freuen wir uns auf zu Hause, auf der anderen Seite hätten wir gerne noch Lüderitz und die Skeleton Coast gesehen. Das war in vier Wochen aufgrund der großen Entfernungen leider nicht möglich.
Vor dem Abendessen um 19.30 Uhr gehen wir noch ’ne kleine Runde spazieren und schießen ein paar Fotos vom Sonnenuntergang. Später sitzen wir vor dem Haus und betrachten zum LETZTEN MAL den afrikanischen Sternenhimmel.
https://jansenkalahari.com/gallery/
Sonnenuntergang
Hier die Route auf Komoot
https://www.komoot.com/de-de/tour/1559315633
Ich hab die Route auf Komoot aufgezeichnet, da auf GoogleMaps oft nicht alle Straßen, besonders die kleinen Nebenwege, dargestellt werden. Die Entfernungsangaben sind ziemlich realistisch. Da Komoot eine Wander- und Fahrrad-App ist, stimmen die Fahrzeiten nicht mit einem Auto überein.
Hier könnt ihr eure Urlaubserrinnerungen nach Hause holen. Bei Amazon* hab ich ein paar tolle Kalender im Angebot.
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….:ich sehe den spektakulären Sonnenuntergang noch vor mir- Danke Namibia- danke Herbi