
Chobe River Camp
Unser Ziel: Namibia
Noch geflasht vom Game Drive und den vielen Wildtieren nähern wir uns dem Reiseziel Namibia
Die Einreise dauert etwas länger als die Ausreise aus Botswana. Das liegt an dem Grenzbeamte der am Telefon hängt und seinem Gesprächspartner die komplette Schöpfungsgeschichte ans Knie nagelt. Wir verstehen zwar kein Wort, aber die Mimik läßt darauf schließen dass es keine dienstliche Unterhaltung ist. Wieder das gleiche Prozedere, wieder Formulare, Formulare und ein Stempel. Zwei Schalter weiter wird mit einem Dokument vom Vermieter das Auto angemeldet.
Vor uns sind zwei deutsche Pärchen. Die Männer, ziemliche arrogante Schnösel, halten sich ewig am Autoschalter auf. Erst nachdem sie irgendeine Gebühr bezahlt haben, bekommen sie die Pässe zurück. Ganz recht denken wir, Arroganz kostet Geld. Wir sind ohne Moneten abdrücken durch. Vor dem Gebäude sehen wir dann, dass deren Auto ein botswanisches Kennzeichen hat und scheinbar eine Einreisegebühr kostet. Unser Fahrzeug mit namibischem Kennzeichen ist for free.
An der Polizeistation ein letzter Stopp. Hier wird noch der Führerschein eingetragen und das Kennzeichen notiert. Der Typ hatte eine Alkoholfahne, dass man schon vom Zuschauen betrunken wird.
Der erste Campingplatz
Zum Campingplatz dem Chobe River Campsite geht es noch ein paar Kilometer auf Asphalt und die letzten 500 m auf eine Sandpiste.
Während Kalle und Isolde die üblichen Anmeldeformulare ausfüllen, erkunde ich schon mal das Gelände. Auf einem Holzsteg kann man zum Chobe-Fluß laufen. Dort komme ich mit einem Schweizer Pärchen ins Gespräch. Sie sind auch erst vor kurzem angekommen. Später stellt sich heraus, dass sie unsere Zeltnachbarn sind.
Jetzt gibt’s als Erstes einen richtig guten Kaffee. Vom Korbsessel aus geht der Blick auf den Chobe River. Auf der gegenüberliegenden Flussseite waren wir vor zwei Stunden noch auf dem Game-Drive. Die Gegend vor uns ist eigentlich Überschwemmungsgebiet und in der Regenzeit komplett überflutet. Wegen des ausgebliebenen Regens ist der Chobe nur ein mittelgroßer Bach. Bootstouren werden zwar angeboten, sind aber wegen des niedrigen Wasserstandes nicht wie gewohnt zu fahren. Überall wird gewarnt, nicht ins Wasser zu gehen. Auch wenn man sie nicht sieht, die Krokodile sind da.

Auf der gegenüberliegenden Seite am Hang liegt der Game-Drive

Der Chobe bei ausbleibendem Regen

Die Anlage nach dem Regen (Luftaufnahme aus dem Netz)

Vorsicht nicht ins Wasser gehen
Unser Abstellplatz ist gut 500 Meter vom Restaurant entfernt. Die Stellplätze sind sehr großflächig aufgeteilt. So, dann wollen wir mal. Das erste Mal ohne fremde Hilfe wird das Dachzelt aufgestellt. In gut 10 Minuten ist das erledigt. Später schaffen wir das sogar in fünf Minuten.

Das erste Mal Zelt aufstellen

Hat geklappt

Sehr weitläufiger Campingplatz- links unsere Schweizer Nachbarn
Bis zum Abendessen erholen wir uns am Pool. Das Büfett wir um 19.00 eröffnet und kostet 20 €, es ist gut, aber qualitativ kann es mit dem Restaurant in Victoria Falls nicht mithalten. Das ist jetzt Jammern auf hohem Niveau.
Guads Nächdle
Die erste Nacht im Zelt
Die erste Nacht im Zelt. Zu Hause hat uns das schon etwas Kopfzerbrechen bereitet. Wie werden wir liegen? Ist es kalt? Besonders beschäftigt hat uns der nächtliche Harndrang. Bei Dunkelheit das Zelt verlassen und zur Toilette zu gehen, kann schlecht ausgehen. Hier vermutlich nicht, denn wir haben einen Wächter mit Gewehr gesehen, der in regelmäßigen Runden den Park abläuft. Wir haben gut geschlafen, gefressen wurden wir auch nicht. Unser Zelt hatte drei Öffnungen mit Fliegengittern. Alle drei waren geöffnet. Es war etwas frisch, aber wir haben nicht gefroren. Den Rest des Urlaubs war das Fenster am Kopfende verschlossen, schon war es wärmer im Zelt.
Der frühe Vogel fängt den Wurm
Die Sonne geht hier im Norden um 6.00 auf und um 18.00 Uhr unter. Je weiter südlich wir kommen, verschiebt sich das. Im Etosha war es eine halbe Stunde später. In Swakopmund wurde es in der Früh um 7:15 Uhr dämmrig und um 19:30 Uhr war es stockdunkel.
Ich bin um 6.00 Uhr wach und schäle mich aus dem Zelt. Ich hab ein Defizit bei den Tagebucheinträgen und setze mich in unseren Unterstand, um die Ereignisse der letzten Tage auf das Handy zu sprechen. Eine Stunde später krabbelt der Rest die Leiter herunter. Zu Hause eine unchristliche Zeit für Rentner. Aber hier geht man wegen der frühen Dunkelheit natürlich auch früher ins Bett. Fernsehen bis Mitternacht ist hier nicht. Nach dem heutigen Ruhetag lassen wir uns Zeit beim Frühstück. Die nächste Premiere steht an. Kaffeekochen bzw. Wasser erhitzen auf dem Gaskocher. Auch das bekommen wir hin. Unser Speiseplan ist immer noch so exotisch wie das Land, das wir bereisen. Heute gibt’s zum Frühstück eine (namibische) Buchstabensuppe, die neben dem Pulverkaffee aus dem Fundus von zu Hause stammt. Keine Sorge, auch die Essensgewohnheiten normalisieren sich wieder. Wir haben in den vier Wochen kein einziges Mal gehungert.
Den Rest des Tages verbringen wir am Pool

Guten Morgen – Aufstehen


Frühstück

Erholung am Pool
Geschichten am Lagerfeuer
Heute ist das Büfett ist im Garten, rund um ein Lagerfeuer aufgebaut. Eine tolle Kulisse unter freiem Himmel. Nach dem Essen ratschen wir mit unseren Schweizer Nachbarn, die heute ihre letzte Nacht im Zelt verbringen. Morgen geben sie ihr Fahrzeug ab und beschließen den Urlaub mit einer mehrtägigen geführten Tour durch Botswana. Sie schenken uns noch die letzten Lebensmittel und das übrige Grillholz. Dafür laden wir sie nach dem Abendessen auf ein (oder zwei) Bierchen ein. Wir haben uns sehr viel zu erzählen, über die Urlaubsreisen, die Weltpolitik und, und, und. Die Zeit vergeht wie im Flug. Irgendwann kommt der Manager vorbei und meint, wir können ruhig sitzenbleiben, hier ist alles sicher. Aber er und sein Personal machen jetzt Feierabend. Danke für die Geduld.

Abendessen mit Lagerfeuer

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